Internationaler Markt
Präsident Trump hat es vorgemacht: Fakten ignorieren und ungerührt weitermachen. Der Ölmarkt scheint sich in diesem Monat daran zu orientieren. Auch gestern legte Brent-Rohöl an einem nachrichtenarmen Tag ein Prozent zu und steht nun bei deutlich über 66 Dollar je Barrel. Der Trend nährt den Trend, scheint die Devise.
Die aktuellen Preise liegen in der Nähe eines Dreimonatshochs, aber mit etwas Abstand erscheint selbst das moderat. Noch im Frühjahr stand Brent-Rohöl deutlich höher bei 75 Dollar je Barrel. Und bis 2014 galten sogar Preise über 100 Dollar als normal. Das änderte sich erst, als die Saudis gegen die amerikanische Flut von Schieferöl kapitulierten und ihre Marktanteile verteidigten. Doch der Markt hat sich mittlerweile verändert: 60 Dollar gelten heute als Norm. Bei 70 Dollar werden selbst notorische Ölpreisoptimisten nervös.
Insofern wird auch diese Ölpreisrally bald auslaufen. Doch im Moment ist die Stimmung auf den Kapitalmärkten in vorweihnachtlicher Stimmung. Die letzten Cash-Reserven werden zum Jahresende angelegt. Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China beflügelt die Konjunkturphantasien. Im Januar soll der „Phase-One“-Deal unterzeichnet werden. Peking hob gestern schon einmal die Importbeschränkungen für einige amerikanische Ölprodukte auf. Ansonsten fragen sich aber viele Amerikaner, besonders die Farmer, was der jahrelange Handelskrieg nun eigentlich gebracht hat, denn viel hat sich nicht geändert. Aber Trump scheint es einmal mehr zu gelingen, die Rückkehr zum früheren Zustand als Fortschritt zu verkaufen.
Die Aktienmärkte stört das nicht. Sie erklimmen ein Allzeithoch nach dem anderen und ziehen Öl mit nach oben. „Steigt Butter, steigt Käse“ sagen sich da viele Öltrader und gehen mit. Händler, die den Trend bislang verpasst haben, springen nun kurz vor Jahresschluss noch auf den fahrenden Zug auf und verstärken damit den Aufwärtstrend. Die Rückkehr auf den Boden der Tatsachen wird wohl ins nächste Jahr verschoben.
Am frühen Morgen halten die Ölmärkte das gestrige Niveau. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 61,12 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 66,61 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 617,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8993 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1118 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl klettert heute Morgen auf den höchsten Stand seit Oktober, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise stehen am frühen Morgen knapp über 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt fast genau auf dem Stand vor einem Jahr.
Damit nähert sich ein Heizöljahr mit nur geringen Preisausschlägen dem Ende. Bis auf wenige Tage liegen die Heizölpreise seit dem Jahresstart stabil zwischen 60 und 70 Euro je 100 Liter.
Der Aufwärtstrend der letzten Tage bremst dennoch die Kauflust. Die Bestellaktivität ist unterdurchschnittlich. Dazu tragen auch die ungewöhnlich milden Temperaturen bei, die den Heizölverbrauch verringern. Der Dezember ist in Deutschland bislang drei Grad wärmer als normal. Klimaforscher erwarten 2020 eine neue globale Rekordhitze, da das südpazifische Wetterphänomen El Niño die Erwärmung wie schon im bislang heißesten Jahr 2016 beschleunigen könnte.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, erwartet in den kommenden Tagen nur eine mittlere Kaufneigung.
Immerhin rechnen noch knapp zwei Drittel der Kundschaft (64%) mit fallenden Heizölpreisen, so die tagesaktuelle Umfrage. Genau das Gegenteil lassen jedoch die Preischarts vermuten. In fast allen zeitlichen Perspektiven weisen die Preiskanäle im Moment nach oben.
Was tun? Im Moment sind die Lieferzeiten lang. Wer vor einem fast leeren Tank sitzt, sollte also nicht abwarten. Wer spekulieren will, muss sich gedulden. Die Überversorgung im Ölmarkt wird sich jedoch über kurz oder lang wieder in den Preisen zeigen.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil