Internationaler Markt
Noch immer halten sich die internationalen Ölpreise stabil über der 60-Dollar-Marke. Seit neun Tagen bleibt Brent-Rohöl zwischen 62 und 63 Dollar je Barrel. So auch gestern. Das tägliche Auf und Ab wird von Daytradern dominiert. Sie kaufen und verkaufen die Ölkontrakte im Minutentakt. Am Abend steht der Ölpreis dann oftmals wieder dort, wo er am Morgen startete.
Die großen Themen sind nach wie vor die Wirtschaftslage und die OPEC. Die Konjunkturaussichten haben sich minimal aufgehellt, aber noch immer deuten die meisten Indikatoren auf eine heranziehende Rezession. Zumal sich auch beim Handelskrieg zwischen den USA und China nicht viel tut. Trump kündigt jetzt schon seit dem Frühjahr eine unmittelbar bevorstehende Einigung an, aber bisher wurde nichts unterschrieben. Der Markt ist dennoch optimistisch.
Auch das Ölkartell OPEC setzt auf das Prinzip Hoffnung. Der Generalsekretär rechnet nur mit einem minimalen Anstieg von 0,4 Mio. Barrel pro Tag beim amerikanischen Schieferöl im kommenden Jahr. Auch soll die Ölnachfrage stark bleiben. Mit diesem Szenario soll das Kartelltreffen Anfang Dezember entlastet werden. Denn bislang sieht es nicht so aus, als ob sich Russland, Saudi-Arabien, Irak und die anderen Mitglieder auf zusätzliche Förderkürzungen einigen können.
Die amerikanische Energiebehörde EIA sieht die Lage ganz anders. Sie erwartet in ihrem gestrigen Monatsbericht sogar ein höheres Wachstum beim Schieferöl als bisher. In diesem und im nächsten Jahr sollen jeweils 1,0 Mio. Barrel an täglicher Förderung dazukommen.
Und das wäre nur das zusätzliche Öl aus den USA. Auch andere Produzenten stehen in den Startlöchern. Allein aus dem Ministaat Guayana werden demnächst fast 1 Mio. Barrel zusätzlich erwartet, nachdem Exxon dort riesige Vorkommen entdeckt hat. Noch überraschender ist der Trend in der Nordsee: Nach zwei Jahrzehnten der Schrumpfung springt die Ölförderung in Norwegen jetzt um fast ein Drittel nach oben, weil das Riesenfeld Johan Sverdrup die Produktion aufnimmt. Es wurde vor Jahren völlig überraschend in einem Teil der Nordsee entdeckt, der bereits als sehr gut untersucht galt.
Öl wird also nicht knapp und Preise von 100 Dollar je Barrel oder mehr scheinen in weiter Ferne. Das gilt ebenso für den heutigen Handelstag, auch wenn sich Brent & Co. am frühen Morgen gut behaupten.
Die Händler warten auf neue Ölmarktberichte und die endgültigen Lagerdaten am Nachmittag. Am gestrigen Abend meldete der Branchenverband API bereits seine Vorabschätzungen. Wider Erwarten sollen die Rohöllager leicht geschrumpft sein (-0,5 Mio. Barrel). Das reicht den Tradern heute für einen positiven Start.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 57,59 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,80 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 580,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9080 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1010 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl folgt den stabilen Rohölmärkten und legt etwas zu, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen jetzt einen Euro höher als gestern zwischen 64 und 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Der Heizölmarkt ist nach den schwachen Preisen der letzten Tage wieder aktiver geworden. Auch das recht kalte Wetter half mit. Viele Kunden, die eine attraktive Preisdelle abgewartet hatten, haben kurz entschlossen geordert. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, sagt auch für die nächsten Tage hohe Kaufneigung voraus. Dazu passt das mathematische Tiefpreis-System, das in den meisten Regionen Deutschlands zum Kauf rät.
Der Preisoptimismus ist dementsprechend stark ausgeprägt: 88% der Stimmen setzen laut der tagesaktuellen Umfrage auf fallende Heizölpreise. Die Preischarts sind jedoch weniger eindeutig. In der kurzen Sicht gibt es zwar einen stabil fallenden Preiskanal seit September. Mittel- und langfristig zeigen die Preise aber immer noch nach oben.
Was also tun? Die Heizölpreise bewegen sich kaum und liegen weit unter dem Vorjahresstand. Angesichts des nahen Winters sollte man auch wegen der mancherorts langen Lieferzeiten nicht zu lange warten. Wer Zeit hat und spekulieren will, kann auf die schwache Verfassung der internationalen Ölmärkte setzen und auf eine günstigere Kaufgelegenheit hoffen.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil