Internationaler Markt
Brent-Rohöl gibt heute Morgen erneut etwas nach und liegt nun bei knapp über 56 Dollar je Barrel. Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr. Amerikanisches Rohöl im Binnenmarkt (WTI) kostet nur noch 51 Dollar je Barrel.
Nach wie vor beherrscht das Corona-Virus das Marktgeschehen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt noch immer, die Gesamtzahl liegt nun bei 2800. Erstmals können heute die innerchinesischen Aktienmärkte darauf reagieren. Sie waren während der verlängerten Neujahrsferien geschlossen. Im Moment liegen die Verluste bei acht Prozent, obwohl Peking den Markt kräftig stützt. Die Aktienmärkte im Rest der Welt halten sich im Moment stabil.
Der chinesische Ölverbrauch wird vor allem durch die Einschränkungen beim Flugverkehr getroffen. Aber auch die gesamte chinesische Wirtschaft, die immerhin 20 Prozent der Weltwirtschaft darstellt, leidet unter den drastischen Maßnahmen, die Peking gegen die Ausbreitung des Virus angeordnet hat. Viele Arbeitnehmer können oder wollen nach den Ferien nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. In der Provinz Hubei, dem Zentrum der Epidemie, liegt der Handel weitgehend lahm.
Die wenigen verbliebenen Ölpreisoptimisten halten sich aktuell an drei Strohhalmen fest. Die OPEC könnte schneller als erwartet auf den Nachfrageausfall reagieren. Das Technische Kommittee des Kartells wird sich schon in dieser Woche treffen und über Gegenmaßnahmen beraten. Weitere Förderkürzungen liegen in der Luft.
Der zweite Lichtblick ist die chinesische Zentralbank. Sie will die Wirtschaft mit niedrigen Zinsen und Krediterleichterungen ankurbeln. Auch Peking wird mit höheren Staatsausgaben reagieren. Allerdings können diese Maßnahmen erst greifen, wenn sich das öffentliche Leben wieder normalisiert.
Schließlich stützt auch Libyen jetzt schon in der zweiten Woche die Ölmärkte. Die Förderung liegt unter 0,3 Mio. Barrel pro Tag. Die innenpolitischen Kämpfe halten damit knapp eine Million Barrel pro Tag vom Markt fern.
Doch das dürfte nicht reichen, um den Markt wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Experten rechnen im Februar mit einem weltweiten Nachfrageausfall von etwa 2 Mio. Barrel pro Tag, wenn die Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Kraft bleiben.
Die Trader fragen sich nun, ob die schwache Ölnachfrage bereits eingepreist ist. Die europäischen Märkte starten erst einmal vorsichtig in die neue Handelswoche. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 51,70 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 56,47 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 497,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9029 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1076 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen heute Morgen erneut auf das Zweijahrestief von Ende Januar, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen knapp unter 58 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Der Kaufrausch war Ende vergangener Woche etwas abgeebbt, als die Preise wieder anzogen. Offenbar warteten einige Kunden einen erneuten Preisrutsch ab. Zurecht, wie sich heute zeigt. Insgesamt bleibt die Kaufbereitschaft hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht auf der zweithöchsten Stufe.
Auch der Optimismus ist wieder gestiegen. 80% der Stimmen erwarten aktuell eine Fortsetzung der Preisschwäche, so die aktuelle Lesereinschätzung. Vor wenigen Tagen waren es nur knapp über 60%. Die Preischarts stützen diese Einschätzung. In der kurzfristigen wie auch in der langfristigen Perspektive fallen die Preiskorridore in einem seltenen Einklang.
Was also tun? Die Heizölpreise bleiben auf einem sehr attraktiven Niveau. Es gibt keinen triftigen Grund, die Bestellung aufzuschieben. Der größte Teil der Virusfolgen scheint bereits eingepreist.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil