Internationaler Markt
Thematisch befindet sich der Ölmarkt derzeit in einer Endlosschleife. Zu geringe Nachfrage aufgrund von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie trifft auf latentes Überangebot. Beide Seiten des Marktprinzips werden seit Monaten in Nuancen variiert. Eine neue Gesamtbewertung des Ölmarkts hat sich daraus nicht ergeben. Sie ist auch nicht in Sicht.
Aktuell steht nachfrageseitig die Diskussion über ein weiteres milliardenschweres US-Hilfspaket auf der Agenda, das nach dem Wunsch der beiden großen Parteien noch vor der Wahl kommen soll. Ihre kaum steigerbare Zerstrittenheit lässt allerdings keine Einigung erwarten. Den nach Wachstum gierenden Finanzjongleuren fehlt daher die Ablenkung von der Feststellung steigender Corona-Fallzahlen in den meisten Industrieländern. Dieser Umstand inspiriert nicht, er deprimiert. Einzige nennenswerte Ausnahme in der Angelegenheit ist China.
Angebotsseitig waren die Augen auf ein Treffen der Planungsgruppe innerhalb der OPEC-Allianz zur Drosselung der Produktion gerichtet. Von ihr erwartete man klare Hinweise zur weiterer Förderpolitik. Die Hoffnung aller Beteiligten war groß, zum Jahreswechsel eine Lockerung der Produktionsquoten riskieren zu können. Angesichts der Pandemieentwicklung wundert es aber nicht, dass ein solcher Schritt der Befreiung keine Erwägung fand. Die Protagonisten durften stattdessen ihre Quotenerfüllung von 102 Prozent im September beklatschen und sich den Satz vom Tun, was immer nötig sein wird (Draghi-Zitat), vom saudischen Energieminister zurufen lassen. Wenn nichts Positives ergeht, bleibt nur die Flucht in Durchhalteparolen. Die Situation der Allianz wird mit der Rückkehr Libyens als Ölproduzent nicht einfacher. In Kürze wird der Markt mit einer Million Barrel zusätzlichen Öls umgehen müssen.
Beobachter gehen davon aus, dass die aktuellen Kürzungen mindestens im ersten Quartal 2021 fortgesetzt werden.
Am Ende des Tages stand gestern ein schöner Verlust der Ölnotierungen in den Büchern. Heute Morgen suchen Börsianer noch nach Richtung. Die Kurse schaukeln momentan ohne Effekt auf und ab.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 40,76 Dollar und das Barrel Brent zu 42,48 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 336,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8494 Euro. Damit kostet der Euro 1,1766 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise tendieren nun wieder klar abwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Bewegung kommt nicht überraschend. Der Markt selbst gibt in Zeiten steigender Corona-Fälle kaum andere Möglichkeiten. Einzig die Politik könnte mit ihrer Gelddruckerei gegenhalten. Aber selbst dieses Wunderwaffe kommt irgendwann an die Grenze der Effektivität, von ihren Spätfolgen und Kollateralschäden ganz zu schweigen.
Der Binnenmarkt für Heizöl wurde durch den Preisrückgang im September deutlich belebt. Die Auftragseingänge setzen sich im Oktober mit ähnlichem Schwung fort. Dabei spielt die bevorstehende Teuerung zum Jahreswechsel sicher eine wichtige Rolle. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Beobachtern weiterhin hochgehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben sich weiterhin als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt, allerdings mit reduziertem Gefälle.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt im Westen der Republik ein Kaufsignal.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die derzeitigen Heizölpreise sind nur noch für Lieferungen in diesem Jahr verfügbar.
Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31. Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil