Internationaler Markt
Die Ölpreise haben neue Langzeithochs erklommen, während hierzulande der Tag der Deutschen Einheit begangen wurde. Die Sorge vor einer knappen Versorgungslage auf dem globalen Ölmarkt regiert weiterhin an der ICE in London und der NYMEX in New York. Analysten prognostizieren inzwischen für das Nordseeöl Brent einen Preis, der bis zum Jahresende auf 100 Dollar zumarschieren soll.
Das Hauptthema, das die bullische Stimmung am Ölmarkt anheizt, bleiben die US-Sanktionen gegen den Iran. Obwohl die Sanktionen, die das iranische Ölgeschäft direkt betreffen, erst am 4. November in Kraft treten, sind die Auswirkungen bereits Wirklichkeit geworden. Denn wer jetzt Öl bestellt, erhält die Lieferung im November. So müssen Käufer mit verschärften Reaktionen der USA rechnen und halten sich bereits entsprechend zurück. Der Iran meldete für September vorläufig die Exportmenge von 1,5 Millionen Barrel täglich. Bestätigt sich die, so wäre der Export bereits auf ein 2,5-Jahrestief gefallen. Marktteilnehmer rechnen mit einem weiteren Rückgang.
Analysten sehen den Ölpreis daher für das vierte Quartal weiter steigend. Im kommenden Jahr rechnen sie jedoch mit einer Entspannung der Lage, weil OPEC- und Nicht-OPEC-Länder die Ausfälle langfristig kompensieren können. Ende 2019 könnte der Preis nach Ansicht einiger Experten gar bei 60 Dollar liegen. Doch das ist spekulative Zukunftsmusik.
Kurzfristig stehen die Zeichen auf Preisanstieg. Selbst die wöchentlichen Zahlen zu den US-Ölbeständen konnten daran nichts ändern. Obwohl der DOE-Report unter dem Strich leicht preisdämpfend ausfiel, kletterten die Ölnotierungen gestern Abend weiter. Die Rohölvorräte in den USA sind in der vergangenen Woche stark gestiegen, meldete das Department of Energy (DOE) gestern am späten Nachmittag. Das übertrifft die Erwartungen der Experten bei Weitem. In diesem Punkt liegen die Daten des DOE und des API weit auseinander. Hintergrund für die Aufbauten ist allerdings ein stark gesunkener Ölexport in der Berichtswoche. Das relativiert die Meldung.
Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:
Rohöl: +0,9 Mio. Barrel (API) bzw. +8,0 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,2 Mio. Barrel (API) bzw. -1,8 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -1,7 Mio. Barrel (API) bzw. -0,5 Mio. Barrel (DOE)
An den Ölbörsen beginnt der Tag auf hohem Niveau. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 76,23 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 86,10 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 748,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen für 0,8714 Euro. Damit kostet der Euro 1,1472 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise stocken ihr Jahreshoch heute Morgen weiter auf. Das zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz. Im Durchschnitt kostet Heizöl in Deutschland zwischen 81 und 82 Euro je 100 Liter (3000-Liter-Standardlieferung). Dabei variiert der Preis in den Regionen stark. Während er im Norden unter 80 Euro bleibt, liegt er im Süden der Republik deutlich darüber.
Bei kühleren Außentemperaturen ranken sich die Gedanken der Heizölverbraucher verstärkt um die Wintervorräte. Immer weiter steigende Preise veranlassen viele, die bislang abgewartet und auf moderatere Preise gehofft hatten, nun doch eine Bestellung aufzugeben. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einer hohen Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Lediglich 48 Prozent der Kunden glauben in der Lesereinschätzung noch an sinkende Preise. Das ist im Langzeitvergleich ein äußerst niedriger Wert.
Auch der Blick auf die Preistrends gibt Verbrauchern keinerlei Anhaltspunkte für einen Preisoptimismus. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Allein die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise, jedoch hat der Trendkanal in letzter Zeit stark an Neigung verloren.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann spricht die aktuelle Informationslage dafür, eine Teilbestellung aufzugeben. Bis zum Jahresende erwarten die Experten weitere Preissteigerungen. Eine Entspannung der Situation prognostizieren sie erst für 2019. Sollte es anders kommen und die derzeit stark bullische Stimmung an den Rohölmärkten kippen, bleibt die Möglichkeit ein weiteres Mal zu günstigeren Preisen zuzugreifen. Diese Erwartung ist allerdings hoch spekulativ.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil