Internationaler Markt
An ICE und NYMEX bleiben die Ölpreise im Abwärtstrend. Gestern testeten die Futures zwar ihr Aufwärtspotenzial. Am Abend stand jedoch fest, dass sich die Richtung derzeit nicht durchsetzen kann. Es gibt keine Trendänderung, abwärts bleibt zunächst stabil. Dazu trug sicher auch eine Nachricht bei, die untermauert, dass derzeit viel Rohöl auf den Markt strömt. Die USA sind im August zum größten Ölproduzent der Welt aufgestiegen. Das berichtete das US-Energieministerium am späten Abend. Damit ist Russland zunächst von Platz eins verdrängt, und das, obwohl der Fördergigant seine Produktion ebenfalls beständig erhöht hat.
Damit ging der Oktober mit den stärksten Monatsverlusten seit 2016 zu Ende. Nachdem die Ölpreise im September noch ein 4-Jahreshoch erreichten, war der Oktober von einer starken abwärts gerichteten Dynamik geprägt. Grund dafür: Die Einschätzung des Marktes hat sich geändert. In Erwartung einer schwächeren Konjunktur (besonders in den Schwellenländern) wurden die Nachfrageprognosen für Rohöl gesenkt. Gleichzeitig brachten einige die OPEC-Länder, Russland und die USA mehr Öl auf den Markt, sodass die Sorge vor einer knappen Versorgung auf dem globalen Ölmarkt nachließ – trotz US-Sanktionen gegen den Iran. Das hatte im abgelaufenen Monat zum Trendwechsel geführt. Jetzt bleibt dieser auch mit dem Start in den neuen Monat bestehen. Am 4. November treten die verschärften Sanktionen, die die iranischen Ölexporte unmittelbar betreffen, in Kraft. Ihre tatsächlichen Auswirkungen werden die Trader im Blick behalten.
Der wöchentliche Ölbestandsbericht des Department of Energy (DOE) hielt gestern Nachmittag sowohl preistreibende als auch -dämpfende Impulse bereit und wurde von den Marktteilnehmern neutral aufgenommen. Die Rohölvorräte sind in den USA in der vergangenen Woche erneut gestiegen, allerdings nicht ganz so stark wie das American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend gemeldet hatte. Insgesamt sind die Vorräte aber gesunken, da es bei den Destillaten und Benzin zu Abbauten der Lagervorräte kam.
Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:
Rohöl: +5,7 Mio. Barrel (API) bzw. +3,2 Mio. Barrel (DOE) Heizöl und Diesel: -3,1 Mio. Barrel (API) bzw. -4,1 Mio. Barrel (DOE) Benzin: -3,5 Mio. Barrel (API) bzw. -3,2 Mio. Barrel (DOE)
Mit leichten Schwankungen bewegen sich die Rohölpreise heute früh nahe der Tagestiefstwerte, die sie gestern Abend erreicht hatten. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 64,88 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 74,50 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 699,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8806 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1355 Dollar.
Nationaler Markt
Die Abwärtsbewegung an den Ölbörsen ist so deutlich, dass sie die Heizölpreise in Deutschland mitnimmt. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt dennoch eher ein Innehalten als einen Richtungswechsel. Die knappe Versorgungslage im Binnenland bleibt ein preistreibender Faktor.
Heizölkunden können heute beobachten, dass etwas vom Nachlass bei den Rohölpreisen auf den heimischen Markt durchdringt. Dort wo die Heizölpreise dennoch steigen, ist zumindest etwas Fahrt aus der Kletterpartie genommen. Das ist erfreulich, jedoch keine Entwarnung. Die Versorgung mit Heizöl bleibt knapp. Derzeit bestellen lediglich die Kunden, die ihren Wintervorrat sicherstellen müssen. Mancherorts wird selbst das schwierig, weil die Tanklager leer sind. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Viele Kunden beobachten den Markt. In der Lesereinschätzung ist ihre Hoffnung auf künftig sinkende Preise mit 60 Prozent beziffert. Das ist im Vergleich zu den Werten, die wir an dieser Stelle gewohnt sind, sehr zurückhaltend.
Der Blick auf die Preistrends bleibt wenig aufbauend für Verbraucher. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Lediglich die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Stellen Sie sicher, dass Sie bis in den Januar hinein ausreichend Heizöl im Tank haben. Die niedrigen Pegelstände des Rheins, die derzeit vor allem zu den Transportproblemen und Engpässen bei der Heizölversorgung führen, werden sich erst nach andauernden Regenfällen erholen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil