Internationaler Markt
Europa über Ostern im verschärften Lockdown: Das bereitet den Tradern Kopfzerbrechen und macht die Ölpreise weicher. Die Notierungen an den Ölbörsen ICE und NYMEX gaben gestern im Tagesverlauf deutlich nach. WTI rutschte wieder unter die 60-Dollar-Marke.
Das Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone ist angeknackst. Die Risiken der Pandemie rücken wieder ins Blickfeld und damit auch die Sorgen, dass die Ölnachfrage langsamer zurückkehrt als bislang erwartet. Deutschlands härtester Lockdown seit Pandemiebeginn, der über die Ostertage gelten soll, ist am Ölmarkt bereits angekommen. Immerhin ist unser Land der größte Ölkonsument in Europa, da darf es nicht verwundern, dass die Entscheidung Spuren hinterlässt. Doch auch andere Euro-Länder verschärfen ihre Einschränkungen unter dem Eindruck steigender Infektionszahlen.
Auch in Asien vermuten Marktteilnehmer inzwischen wieder eine schwächere Nachfrage. In Ländern wie Thailand, Indonesien und Malaysia fehlt der Tourismus, und die Impfungen gehen nur schleppend voran. Bei den Tradern bröckelt damit die optimistische Stimmung. Immer mehr Analysten schätzen zumindest die kurzfristige Versorgungslage als komfortabel ein.
Die vorläufigen Ölbestandsdaten aus den USA senden heute zunächst dämpfende Impulse an die Märkte. Die landesweiten Rohölvorräte sollen in der vergangenen Woche wider Erwarten erneut gestiegen sein. Allerdings gibt es auch überraschende Abbauten bei den Benzinvorräten, sodass sich die bärischen Aspekte nicht voll entfalten können. Für die weitere Einschätzung warten die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die am Nachmittag heute bereits um 15.30 Uhr vorliegen werden.
Einen weiteren Preisabgang verhindert derzeit zudem eine Havarie im Suezkanal. Die wichtige Handelsroute ist komplett lahmgelegt, nachdem ein Containerschiff auf Grund gelaufen ist und sich quergestellt hat. Mehr als 100 Schiffe warten auf ihre Durchfahrt, darunter viele Tanker. Schlepper sind bemüht, das Problem schnell zu lösen. Die Auswirkungen auf die Ölversorgung sollten lediglich von kurzfristiger Dauer sein.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen deutlich niedriger als gestern früh. Sie tendieren zur Stunde allerdings wieder aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 58,51 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 61,49 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 493,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8461 Euro. Damit ist der Euro für 1,1816 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise erreichten gestern ihren vorläufigen Tiefpunkt, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz belegt. Zur Stunde steigen sie wieder. Der kurzfristige Trend zeigt sich freundlich. Die Lage ist jedoch nicht stabil.
Jetzt gilt es für alle, die Heizöl brauchen, zur richtigen Zeit den Bestellknopf zu drücken. Heizölkunden verfolgen die Preisentwicklung derzeit intensiv. An diesem Morgen kostet Heizöl im Bundesdurchschnitt unter 60 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Ob heute noch mehr Abgang drin ist, hängt vom Geschehen am internationalen Ölmarkt ab. Neue Impulse sind am Nachmittag von den offiziellen US-Bestandsdaten zu erwarten. Auch Neuigkeiten zur vorübergehenden Sperrung des Suezkanals könnten beeinflussen.
Heizölkunden verhalten sich noch abwartend. Sie schauen wieder optimistischer auf mögliche Preisvorteile. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 89 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in einigen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Die Heizölpreistrends haben sich nach dem jüngsten Preisnachlass angepasst und zeigen sich kundenfreundlicher. Für den 3-Monatszeitraum hat sich die Trendwende bereits vollzogen. In der 6-Monatsansicht gibt es eine vage Aussicht auf eine Abwärtswende. In der 12-Monatsansicht bleibt der Preiskanal indes steil aufwärts gerichtet.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Beobachten Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie günstige Kaufmomente, wenn Ihr Tank eine Füllung braucht.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil