Internationaler Markt
Die Lagerbestände an Rohöl legten in den USA in der abgelaufenen Woche deutlich zu – drastischer als von den Experten erwartet und anders als vom Branchenverband American Petroleum Institute (API) am Mittwoch zunächst berichtet. Dieser Teil der offiziellen US-Bestandsdaten, die das Department of Energy (DOE) gestern Nachmittag veröffentlichte, sorgte postwendend für sinkende Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX. Trotz einer leichten Erholung am späteren Abend, zeigen sich die Preise für Brent und WTI heute Morgen weicher. Der DOE-Report wirkt preisdämpfend, auch wenn es bei den Destillaten und bei Benzin zu rückläufigen Reserven gekommen ist.
Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:
Rohöl: -2,1 Mio. Barrel (API) bzw. +6,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -0,2 Mio. Barrel (API) bzw. -0,8 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -3,4 Mio. Barrel (API) bzw. -2,0 Mio. Barrel (DOE)
Der gestiegene Rohölvorrat in den USA stiftet unter den Tradern zumindest leichte Verwirrung, weist er doch daraufhin, dass die Versorgungslage besser sein könnte als bislang angenommen. Damit ließen sich die hohen Preise für Rohöl auf dem Weltmarkt so nicht mehr rechtfertigen. Nachdem die Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA in der vergangenen Woche zunächst wenig Beachtung gefunden hatten, mag der ein oder andere Marktteilnehmer sich die Aussagen jetzt doch noch einmal vor Augen führen. Die Berichte stellen die Versorgungsknappheit für das 4. Quartal weniger arg dar als zuletzt befürchtet. Die IEA meldete sogar, dass die iranischen Exportausfälle, die sich im Zuge des Ausstiegs der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran seit Mai ergeben haben, von der OPEC und ihren Partnern sowie von den USA mehr als ausgeglichen seien. Und das unter Berücksichtigung der Lieferausfälle von Mexiko und Venezuela.
Für Unsicherheit stehen die Iran-Sanktionen dennoch weiterhin. Die Meinungen der Analysten über deren Auswirkungen gehen nach wie vor weit auseinander. Gewissheit wird erst die Umsetzung der Sanktionen Anfang November bringen. Tendenziell bleibt der Markt bullisch, doch kurzfristig kommt Bewegung ins Spiel, die zu entspannteren Preisen führen kann.
An den Ölbörsen beginnt der Tag mit nachgebenden Kursen. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 69,70 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 79,80 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 711,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8693 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1499 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen in Deutschland zunächst kaum. Wie die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt, hält der Preis in etwas das Niveau von Mittwoch. Im Durchschnitt kosten 100 Liter rund 80,50 Euro (3000-Liter-Standardlieferung). Ein leichter Nachlass scheint nach den Vorgaben vom Rohölmarkt heute möglich.
Das Interesse am Heizölkauf flammt mit jedem noch so kurzen Preisrückgang auf. Wer den Markt beobachtet, bestellt derzeit, um sich vor weiter steigenden Preisen abzusichern und dabei zumindest einen kleinen Nachlass mitzunehmen. Entsprechend zeigt das Schwarm-O-Meter für Heizöl einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung ist die Hoffnung auf künftig sinkende Preise mit 61 Prozent vergleichsweise niedrig.
Der Blick auf die Preistrends bleibt für Verbraucher ernüchternd. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Lediglich die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet deshalb: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie eine Teilbestellung aufgeben. Nachlegen bei günstigeren Preisen bleibt damit eine Option. Für das letzte Jahresviertel sind derzeit höhere Preise prognostiziert. Erst 2019 soll es besser werden. Überraschungen kann es an den Ölbörsen bekanntermaßen immer geben.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil