Internationaler Markt
Die Ölpreise werden von Versorgungsschwierigkeiten in die Höhe getrieben. Russland stoppte gestern ein weiteres Mal die Gaslieferungen über die russisch-europäische Pipeline Jamal-Europa. Explosionsartig schnellten die Gaspreise aufwärts und nahmen die Ölfutures ins Schlepptau. Die preisdämpfenden Sorgen im Zusammenhang mit der sich rasant ausbreitenden Virusvariante Omikron mildern sich dagegen ab, seit klar ist, dass große Ölverbraucherländer Lockdowns vor und zu Weihnachten vermeiden wollen.
Die Faktoren, die den Ölmarkt heute antreiben, sind kurzfristiger Natur. Allerdings sind sie dadurch nicht minder wirksam. Der stark gestiegene Gaspreis erhöht die Ölnachfrage, da einige Kraftwerke die Möglichkeit haben, von Gas auf Öl umzustellen. Auch die Abschaltung zweier französischer Atomkraftwerke wird derzeit über die Nutzung von Öl zur Stromerzeugung ausgeglichen. Man rechnet in der EU mit niedrigeren Gasbeständen in diesem Winter. Höhere Gaspreise bleiben für die Ölbörse stützend.
Aus Libyen kommt durch ein Force Majeure weiterhin weniger Öl auf den globalen Markt. Die politische Lage birgt zudem weitere Unsicherheiten. Mit ihren Problemen angekündigte Produktionssteigerungen umzusetzen, trägt die OPEC+ ebenfalls dazu bei, Brent und WTI aufwärts zu schicken.
Auch wenn die meisten europäischen Regierungen, die USA und Großbritannien sich gegen Lockdowns rund um die Feiertage aussprechen, bleibt die Befürchtung, dass scharfe Einschränkungen im Nachgang doch nötig werden könnten. Zudem kann Russland den Gashahn jederzeit wieder aufdrehen, was etwas Druck von den Preisen nehmen dürfte. Beides wird die Ölpreise in den kommenden Tagen volatil halten.
Die Marktteilnehmer werden heute beobachten, ob die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag deutliche Preisimpulse bereithalten. Die vorläufigen Zahlen des API-Berichts aus der vergangenen Nacht hatten diese nicht.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten deutlich über dem Niveau von gestern früh. Sie bewegen sich zur Stunde knapp unter den gestern Abend erreichten Tageshochs.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 71,32 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 74,02 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 642,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8868 Euro. Damit ist der Euro für 1,1270 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise steigen wieder, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Da sich die Ölbörse in einem Spannungsfeld zwischen preistreibenden und -dämpfenden Impulsen befindet, deutet auch bei Heizöl zum Jahresendspurt alles auf schwankende Preise hin.
Im Bundesdurchschnitt kostet Heizöl am Mittwochmorgen durchschnittlich 79,80 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Offensichtlich wollen viele Kunden noch vor dem Fest ihre Heizölbestellung auf den Weg bringen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl weist eine hohe Kaufbereitschaft aus. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten noch 76 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreissystem zeigt in einigen Regionen Deutschlands heute Morgen nach wie vor ein Kaufsignal an.
Die Heizölpreistrends in der 3- und der 6-Monatsansicht sind abwärtsgerichtet. Das darf begrenzt optimistisch stimmen. In den weiteren Ansichten bis zum 5-Jahres-Zeitraum bleibt es jedoch bei Aufwärtstrends.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer auf Sicherheit bedacht ist, sollte bestellen. Spekulieren kann eine Option sein, wenn Sie die Preise zeitnah beobachten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil