Internationaler Markt
Die Ölpreise beginnen die neue Woche mit einer kräftigen Aufwärtsbewegung. Mit Meldungen zu Produktionsausfällen in Libyen rückt eine “altbekannte” Krisenregion wieder in den Fokus der Marktteilnehmer. Aufgrund anhaltender Kämpfe wurden die Ölexporte an den Häfen, die unter der Kontrolle von General Haftar stehen, eingestellt. Mit diesem Stillstand wird auch die Produktion des Landes lahmgelegt. Die damit verbundenen Auswirkungen auf das weltweite Angebot sind erheblich und könnten auf Dauer die prognostizierte Überversorgung ins Gegenteil umwandeln.
Allerdings ist der aktuelle Stillstand weitestgehend politisch motiviert, denn am Wochenende fand in Berlin die Libyen-Friedenskonferenz statt. Daran teilgenommen haben alle am libyschen Bürgerkrieg verwickelten Mächte. Der Verdacht liegt also nahe, dass Haftar mit dieser Blockade vor allem den Druck in Berlin verstärken wollte. Neu ist dieses Vorgehen nicht. Bereits in der Vergangenheit wurde Öl als probates Druckmittel genutzt. Libyen bietet die größten Ölvorkommen Afrikas und versorgt zu großen Teilen den europäischen Markt.
Zusätzlich stützten am Wochenende weitere Produktionsausfälle im Irak. Doch auch dort können die Anlagen schnell wieder in Betrieb genommen werden. Die Produktion wurde eingestellt, weil Sicherheitskräfte in den Streik getreten sind. Die Aufwärtsbewegung ist deutlich, kann aber ebenso schnell wieder drehen, sollte im Irak eine Einigung erfolgen und die Umsetzung der Berliner Vereinbarung erfolgreich verlaufen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen leicht höher als am vergangenen Freitag in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 58,90 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 65,31 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 577,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9018 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1086 Dollar.
Nationaler Markt
Heute Morgen ziehen unsere Heizölpreise wieder aufwärts. In unserer 3-Monats-Ansicht ist diese Wende sehr gut zu sehen. Doch trotz dieses Richtungswechsels befinden sie sich noch auf kundenfreundlichem Niveau.
Der Binnenmarkt ist aktuell sehr aktiv. Das Kaufinteresse befindet sich auf höchstem Niveau. Dies zeigt, dass unsere Heizölverbraucher die aktuellen Heizölpreise immer noch für gute Kaufpreise halten. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Die Hoffnungen auf tiefere Preise bleiben mit einem Wert von 82 Prozent stark. Insgesamt geben beide Informationen kein eindeutiges Bild für oder gegen einen Heizölkauf. Das eine spricht sich für einen akzeptablen Kaufpreis aus, das andere steht auf einem klaren Mehrheitswert für die Erwartung an fallende Heizölpreise. So kann an dieser Stelle keine klare Empfehlung unserer Kunden gegeben werden.
Nach wie vor richten sich die Trendkanäle in allen unseren Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig sehr freundliche Aussichten. Einzig in unserer 5-Jahresansicht hat sich die Trendformation des Dreiecks gebildet. Hier ist in der weiteren Entwicklung noch alles möglich.
Unser mathematisches Tiefpreis-System zeigt aktuell in allen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal an.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie jetzt. So können Sie sich mit Teilmengen eindecken. Sollten die Preise weiter fallen, können Sie erneut zuschlagen, sollten sie steigen, haben Sie wieder etwas mehr Spielraum. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil