Internationaler Markt
Die Ölpreise bleiben im Aufwärtstrend, doch die Preisrallye, die Anfang der Woche noch einmal Fahrt aufgenommen hatte, ich vorerst ausgebremst. Der Markt ist unverändert von Sorge und Ungewissheit geprägt. Erst in einem Monat wird sich genauer bestimmen lassen, wie viel Öl durch die US-Sanktionen gegen den Iran fehlt und wie knapp die weltweite Versorgungslage damit tatsächlich ist.
Gestern korrigierten die Notierungen an den Ölbörsen ICE und NYMEX abwärts, nachdem Brent und WTI noch am Mittwoch neue 4-Jahreshochs erklommen hatten. War der rasante Anstieg der letzten Zeit übertrieben? Darüber lässt sich diskutieren, beantworten wird das allein die Zukunft. Preiskorrekturen sind im Anschluss an eine Rallye immer wieder zu beobachten. Eine anhaltende Kehrtwende scheint derzeit allerdings unwahrscheinlich.
Wie sich die Preise im letzten Quartal entwickeln werden, hängt stark davon ab, wie viel Öl Russland und Saudi-Arabien zusätzlich auf den Markt bringen. Hatte man bislang lediglich spekuliert, dass sich die beiden Fördergiganten im Alleingang darauf geeinigt hätten, Reservekapazitäten anzuzapfen, so gab es jetzt eine Bestätigung aus Saudi-Arabien. Der Energieminister sagte, sein Land wolle sämtliche Produktionsreserven aktivieren, um den Preisanstieg aufzuhalten. Offen bleibt, wie zügig das Vorhaben umgesetzt wird.
Aktuelle Daten und Prognosen zur Entwicklung auf dem Ölmarkt könnten in der kommenden Woche zu Bewegung bei den Preisen führen. Es stehen die Monatsberichte der EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium), der IEA (Statistikagentur der OECD) und der OPEC an. Sollten diese ihre Prognosen für das Nachfragewachstum nach unten korrigieren, so könnte das erneut Gewinnmitnahmen auslösen.
Die hohen Ölpreise, der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie das schwächere Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in den Schwellen- und Entwicklungsländern sprechen derzeit dafür, dass die Ölnachfrage weniger schnell wachsen wird als bislang angenommen. Das würde die Preise auf jeden Fall längerfristig drücken. Auf dieses Gedankengerüst stützen einige Analysten ihre Vorhersage, dass bis Ende 2019 der Preis für das Nordseeöl Brent auf 60 Dollar sinken könnte. Sie gehen zudem davon aus, dass die Ölproduzenten der OPEC und anderer Förderländer, wenn nicht kurzfristig, so aber doch auf längere Sicht die sanktionsbedingten Exportausfälle aus dem Iran ausgleichen werden.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen niedriger als gestern früh. Sie bewegen sich zunächst in enger Spanne deutlich über den Tiefs von Donnerstagabend. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 74,82 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 84,98 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 740,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8689 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1504 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sinken heute Morgen deutschlandweit moderat, so zeigt es die aktuelle Heizölpreis-Tendenz. Das lässt Heizölkunden zum Wochenende etwas aufatmen. Zumindest geht es nicht weiter hinauf. Zu viel Hoffnung wäre jedoch übertrieben.
Im Binnenland läuft das Heizölgeschäft trotz hoher Preisniveaus. Immer weiter steigende Preise veranlassten zuletzt viele, die bislang abgewartet und auf niedrigere Preise gehofft hatten, nun doch eine Bestellung aufzugeben. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl auch heute früh mit einer hohen Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Lediglich 45 Prozent der Kunden glauben in der Lesereinschätzung noch an sinkende Preise. Das ist im Langzeitvergleich ein äußerst niedriger Wert.
Der Blick auf die Preistrends gibt Verbrauchern keinerlei Anhaltspunkte für einen Preisoptimismus. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Allein die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise, jedoch hat der Trendkanal in letzter Zeit stark an Neigung verloren.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann spricht die aktuelle Informationslage dafür, eine Teilbestellung aufzugeben. Bis zum Jahresende erwarten die Experten weitere Preissteigerungen. Eine Entspannung der Situation prognostizieren sie erst für 2019. Sollte es anders kommen und die derzeit bullische Stimmung an den Rohölmärkten kippen, bleibt die Möglichkeit ein weiteres Mal zu günstigeren Preisen zuzugreifen. Diese Erwartung ist allerdings hoch spekulativ.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil