Internationaler Markt
Die Preisentwicklung am Ölmarkt wurde in den letzten Wochen von der unglücklichen Kombination des Ölnachfrage Einbruchs aufgrund der weltweiten Pandemie-Eindämmung und einem Preiskampf zwischen einigen der größten Rohölproduzenten der OPEC+ Gemeinschaft bestimmt. Bezüglich der Nachfragesorgen gibt es aktuell kaum realistische Möglichkeiten dem entgegenzuwirken. Auf der Angebotsseite bieten sich da schon mehr Optionen.
Im März stimmte Russland einer vom OPEC+ Gremium diskutierten Fördermengenkürzung nicht zu. Der daraus entstandene Preiskampf zwischen den Produzenten, allen voran Russland und Saudi-Arabien, spitzte sich schnell zu und der Markt wurde unaufhörlich mit dem wertvollen Rohstoff geflutet. Alle Hoffnung auf ein Einlenken der Streithähne liegt nun auf dem ursprünglich für heute anberaumten Treffen der OPEC+ Länder. Erwartungen der Marktteilnehmer auf Meldungen zu einer konkreten Einigung und Umsetzung der Förderkürzungen stützen die Preise bereits und verhindern einen weiteren Preisnachlass.
Doch dieses Treffen wurde auf Donnerstag verschoben und wird per Videokonferenz durchgeführt. Aber auch heute ist noch nicht sicher, welche Produzenten dann tatsächlich an der Konferenz teilnehmen. Wenigstens die beiden Gegenspieler Russland und Saudi-Arabien sollten mitwirken, um nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. Eingeladen wurden zusätzlich noch USA und Kanada.
Im Vorfeld des Sondermeetings hat sich auch der amerikanische Präsident genötigt gesehen einzugreifen, um den Ölpreis mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu stützen. Nach einem Telefonat mit seinem “Freund” , dem Kronprinzen von Saudi-Arabien, kündigte er Ende letzter Woche bereits weitreichende mögliche Produktionskürzungen der OPEC+ Produzenten an. Dies erschien zwar recht utopisch und wurde auch von dem angeblichen Gesprächspartner nicht bestätigt, dennoch reichten diese Meldungen bereits aus, um die Preise kurzzeitig aufwärts schnellen zu lassen. Inzwischen hat sich der Wind bereits wieder gedreht und Trump entzieht der OPEC+ Gruppe seine Aufmerksamkeit. Er bleibt lieber, wie auch im Vorfeld schon, bei seinem allzeit probaten Mittel der Sanktionen.
Das Sondermeeting der OPEC+ Gruppe steht nun massiv im Fokus der Marktteilnehmer. Bis dahin werden die Preise auch weiterhin recht empfindlich auf jegliche Meldungen aus diesem Bereich reagieren.
Heute Morgen zeigen sich die Notierungen an den Ölbörsen relativ stabil. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 27,83 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 33,41 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 302,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9240 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0819 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen deutschlandweit uneinheitlich. Nach der aufregenden vergangenen Woche geht es im Binnenmarkt aber wieder relativ ruhig zu. Nach wie vor haben unsere Heizölhändler alle Hände voll damit zu tun, das Auftragsvolumen der vergangenen Wochen zeitnah abzuarbeiten. Oft mangelt es nicht nur an ausreichend Fahrzeugen sondern auch an Tankwagenfahrern. Aufgrund der aktuellen Krise steht das Personal nur eingeschränkt zur Verfügung.
Das Kaufinteresse unserer Kunden befindet sich aktuell nur noch auf mittlerem Niveau. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Die Hoffnung auf tiefere Preise hält sich nur wenig verändert auf einem hohen Wert von 79 Prozent. So können die Aussagen dieser beiden Instrumente als Empfehlung unserer Kunden gewertet werden, die Preise gut im Blick zu behalten und geduldig zu bleiben.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz richten sich in allen unseren Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt kaufen Sie jetzt. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten. Weitere Informationen
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil