Internationaler Markt
Brent-Rohöl fiel gestern weiter Richtung 60 Dollar je Barrel. Amerikanisches WTI-Rohöl nähert sich 55 Dollar je Barrel. Diese Preismarken sind für viele Ölproduzenten die Schmerzgrenze. Aber eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Der Preisrutsch der letzten Tage kommt nicht überraschend. Fast überall sieht es aus Sicht der Ölhändler düster aus.
Im Handelskrieg zwischen den USA und China steht Trump mit leeren Händen da. Jetzt droht er wieder mit höheren Strafzöllen, um Peking zum Einlenken zu zwingen. Doch danach sieht es bislang nicht aus.
Auch die OPEC wirkt ratlos. Erneute kräftige Förderkürzungen wären nötig, um die Ölpreise nach oben zu zwingen. Aber kaum ein Kartellmitglied hat Lust, die Staatseinnahmen erneut zu kürzen. Das hat schon beim letzten Mal nicht funktioniert, wie die munter steigenden Schieferölmengen aus den USA zeigen. Im nächsten Jahr könnte es noch schwieriger werden, wenn auch andere Exporteure wie Norwegen mit zusätzlichen Ölmengen auf den Markt drängen. Saudi-Arabien müsste mehr oder weniger im Alleingang handeln, braucht aber dringend hohe Einnahmen, um das ausufernde Haushaltsdefizit zu schließen.
Zu allem Überfluss versetzten am gestrigen Abend die neuen Schätzungen des amerikanischen Branchenverbandes API der Stimmung einen zusätzlichen Dämpfer. Nach dieser Schätzung stiegen die Rohölvorräte um knapp 6 Mio. Barrel. Belastbare Zahlen gibt es aber wie üblich erst heute Nachmittag vom amerikanischen Energieministerium (DOE). Da die Zahlen von API und DOE immer wieder einmal zeitweise auseinanderdriften, sich aber dann zwangsläufig wieder annähern müssen, rechnen die meisten Beobachter heute mit einem Abbau der Rohölvorräte.
Die Spekulanten wirken ebenfalls orientierungslos. In den letzten Wochen haben sie die Zahl ihrer Wetten auf steigende Ölpreise deutlich erhöht. Doch ihr Minus wächst in dieser Woche Tag für Tag. Einziger Strohhalm in ihrem Szenario sind die Unruhen im Irak. Seit gestern stört zudem ein Bahnstreik die Öllieferungen aus Kanada. Doch das ist zu wenig, um im Ölmarkt das Ruder herumzureißen.
Bleibt die Hoffnung auf eine technische Reaktion. Das stärkste Argument der Trader ist im Moment, dass der Fall der Ölpreise demnächst auslaufen wird, da schon alle negativen Meldungen eingepreist sind.
Heute Morgen kommen die internationalen Ölpreise mit erneuten Abgaben in den europäischen Handel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 55,13 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,70 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 560,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9033 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1068 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl gibt heute Morgen erneut kräftig nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der steile Fall der Rohölpreise macht sich bemerkbar. Die durchschnittlichen Preise stehen jetzt nur noch knapp über 62 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das bisherige Jahrestief vom August liegt nur einen halben Euro darunter.
Der Preisverfall bringt immer mehr Heizölkunden in Kauflaune. Die Bestellaktivität hat merklich angezogen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht auf der zweithöchsten Stufe und erwartet für die nächsten Tage eine hohe Kaufneigung.
Der ausgeprägte Preisoptimismus passt dazu. 87% der Stimmen rechnet laut der tagesaktuellen Umfrage mit fallenden Heizölpreisen. Ein recht hoher Wert. Das mathematische Tiefpreis-System drehte in den grünen Bereich und rät in allen beobachteten Regionen zum Kauf.
Nur die Preischarts sehen noch Risiken. In der kurzen Sicht fallen die Heizölpreise zwar deutlich in einem stabilen Preiskanal, aber mittelfristig und langfristig seit 2016 zeigen die Preiskanäle noch immer nach oben.
Was also tun? Heizölpreise nahe dem Jahrestief stellen eine günstige Kaufgelegenheit dar. Wer vor einem fast leeren Tank sitzt, sollte zugreifen. Wer keine Eile hat, kann auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends spekulieren. Ein hohes Ölangebot und eine eher schwache Ölnachfrage deuten auf weiter nachgebende Ölpreise in den nächsten Monaten.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil