Internationaler Markt
Der unberechenbare Präsident der USA ist eine Schlagzeile, egal was er tut, ankündigt oder denkt. Monatelang wurde sein Handelsstreit mit China herangezogen, um willkürlichen Ölpreisbewegungen eine Geschichte zu geben. Das ist nun vorbei, denn man hat mit der befürchteten Eskalation des Irankonflikts etwas Mitreißenderes gefunden. Der Lauf der Ereignisse verspricht eine ähnlich ausufernde Behandlung des Themas wie der Handelsstreit.
Die totale Eskalation scheint derzeit keine Option mehr zu sein. Dieser Umstand annulliert den zuvor aufgelaufenen Ölpreisanstieg größtenteils. Weitere Scharmützel sind indes zu befürchten. So werden heute Morgen Raketeneinschläge nahe der US-Botschaft in Bagdad gemeldet. Auch bei dieser Attacke sind dem Vernehmen nach keine Opfer zu beklagen. Insofern laufen Schläge und Gegenschläge bisher plangemäß. Im Börsengeschehen hat der Vorfall keine Spur hinterlassen.
Mit Wirkung auf die Preise ist dagegen die Veröffentlichung der US-Bestandsdaten durch das DOE (Department of Energy). Die Statistiker berichten von bemerkenswert hohen Aufbauten in allen Kategorien. Bei den zuvor präsentierten Zahlen des API (American Petroleum Institute) war noch von Abgängen in den Rohöltanks die Rede. Begünstigt wird die positive Entwicklung in den Lagern durch eine Rekordförderung von US-Rohöl und den saisonbedingten globalen Nachfragerückgang. Genau diese Wendung wurde seit Monaten prognostiziert. Dass sie nun tatsächlich eintritt, muss allerdings noch unter Beweis gestellt werden. Ein Lagerbericht reicht dazu nicht.
Die wesentlichen Daten zur wöchentlichen Veränderung der US-Bestände lauten wie folgt:
Rohöl: +1,2 Mio. Barrel (DOE) bzw. -5,9 Mio. Barrel (API)
Heizöl und Diesel: +5,3 Mio. Barrel (DOE) bzw. +6,4 Mio. Barrel (API)
Benzin: +9,1 Mio. Barrel (DOE) bzw. +6,7 Mio. Barrel (API)
In Summe ergibt sich ein Aufbau von 15,6 (DOE) bzw. 7,2 (API) Mio. Barrel. Die Auslastung der Raffinerien ist mit 93 Prozent sehr gut. Die DOE-Zahlen waren der Anlass, dass gestern abschließend mehr Preisabgang als der fehlende Rest zur vollständigen Annullierung des krisenbedingten Anstiegs realisiert wurde.
Heute Morgen geht es vergleichsweise ruhig an den Ölbörsen zu. Die Notierungen zeigen eine verhaltene Abwärtstendenz.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,75 Dollar. und das Barrel Brent zu 65,56 Dollar. gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 599,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8991 Euro. Damit kostet der Euro 1,1120 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sind deutlich unter das Niveau vor Beginn der Iran-Eskalation gesunken, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es sieht so aus, als könne sich nun die erwartete Abwärtsbewegung aufgrund üppiger Ölproduktion Bahn brechen. Angesichts der disruptiven politischen Lage wird die Entwicklung aber nicht stetig verlaufen.
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Die Heizölpreistrends sind derzeit kein ausgewiesener Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. Belastbare Abwärtstendenzen sind dürftig. Im kurzfristigen Bereich entwickelt sich allerdings etwas, das einen Trendwechsel erwarten lässt. Zuverlässig freundlich ist seit langer Zeit nur die Zehnjahresgrafik.
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Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil