Internationaler Markt
Die Ölpreise korrigierten gestern Abend abwärts. Das US-amerikanische WTI fiel unter die 80-Dollar-Marke. Brent-Rohöl aus der Nordsee kostete zwischenzeitlich weniger als 83 Dollar das Barrel.
China hatte gestern in der ersten Tageshälfte die brandaktuelle Einführung des EU-Embargos und des Preisdeckels zunächst thematisch getoppt. Die Nachricht, dass in einigen Megastädten erneut Teile der strikten Covid-Maßnahmen gelockert wurden, ließ die Notierungen an den Ölbörsen steigen. Marktteilnehmer setzten darauf, dass Chinas Ölnachfrage durch eine zunehmende Mobilität in der Bevölkerung zügiger wieder anziehen könnte als bisher angenommen.
Saudi-Arabien scheint eine Erholung der chinesischen Nachfrage hingegen nicht so bald zu erwarten. Das staatliche Ölunternehmen Saudi Aramco senkte gestern seine Preise für Januar-Rohöllieferungen nach Asien. Damit kam am Nachmittag ein neuer preisdämpfender Impuls ins Spiel. Das führte zu ersten Gewinnmitnahmen, die am Abend noch einmal sprunghaft zunahmen.
Positive Konjunkturdaten aus den USA lenkten den Blick der Trader auf die nächste Zinsentscheidung der US-Zentralbank Fed. Die Vermutung, der Zinsschritt in der kommenden Woche könne vor dem Hintergrund der positiven Daten drastischer ausfallen, schickte WTI und Brent steil abwärts.
Nach dieser Abwärtskorrektur bleibt der Ölmarkt von vielen Unbekannten geprägt. Chinas Weg der kleinen Lockerungen mag positive Effekte auf die Benzinnachfrage im Land haben. Gleichzeitig dürften die Ansteckungen noch einmal zunehmen, solange die Bevölkerung unzureichend durch wirksame Impfungen geschützt ist. Eine Abkehr von der Null-Covid-Politik dürfte damit auf sich warten lassen und die Sorge um Chinas Konjunktur den Ölmarkt weiter beschäftigen. Zu stark ist die globale Wirtschaft mit der Entwicklung in China verwoben.
Die OPEC+ hatte am Sonntag keine neuen Produktionskürzungen vereinbart. Damit konzentrieren sich die Marktteilnehmer nun auf Russlands Antwort auf die Sanktionen. Die Auswirkungen von EU-Ölembargo und Preisdeckel werden sich erst in den kommenden Tagen und Wochen wirklich zeigen, Prognosen dürften die Ölbörsen jedoch schon vorher in Bewegung halten.
Die Statistikbehörde im US-Energieministerium (EIA) veröffentlicht heute Abend ihren Monatsbericht. Die Marktteilnehmer werden sich besonders für die Einschätzung der Angebotsentwicklung interessieren, nachdem das Öl-Embargo und der Preisdeckel auf russisches Öl seit gestern gelten und zugleich darauf schauen, wie die Behörde die künftige Nachfrage vor dem Hintergrund der Öffnungstendenzen in China einschätzt.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten nach starken Verlusten am gestrigen Abend deutlich niedriger und ohne klare Richtung in den Tag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 77,12 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 83,05 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 863,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9528 Euro. Damit ist der Euro 1,0492 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich wieder abwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt.
Heizöl kostet im Binnenland heute Morgen durchschnittlich 118,70 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden sind etwas vorsichtiger mit ihrer Hoffnung auf einen weiteren Preisrückgang geworden. Viele nutzen den im Jahresverlauf vergleichsweise günstigen Heizölpreis für eine Bestellung.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten inzwischen weniger Befragte sinkende Preise am Folgetag – mit einem Wert von 67 Prozent bleiben sie dennoch in der Mehrheit.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in vielen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Beobachten Sie die Preisentwicklung engmaschig, wenn Sie zu einen gegebenenfalls noch günstigeren Zeitpunkt kaufen wollen. Die Preisrisiken bleiben durch Unsicherheit am internationalen Ölmarkt hoch.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil