Internationaler Markt
Die Ölpreise kommen von ihrem jüngsten Ausbruchversuch zurück. Die festeren Notierungen vom Wochenstart konnten sich an den Ölbörsen am Dienstag nicht halten. Die Referenzsorten Brent und WTI taten an ICE und NYMEX einen deutlichen Preisschritt zurück. Sie folgten gestern Nachmittag den nachgebenden Aktienmärkten und bekamen mit der Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten am Abend einen weiteren Dämpfer.
Das American Petroleum Institute (API) meldet gestiegene Lagerbestände bei Benzin. Das überrascht die Markteilnehmer, die im Vorfeld mit einer Abnahme der Benzinvorräte bei gleichzeitiger Zunahme der Rohölreserven gerechnet hatten. Steigende Benzinbestände signalisieren den Tradern in der Regel eine rückläufige Nachfrage. Darauf reagiert man zurzeit äußerst empfindlich. Die Sorge vor einer stockenden Wirtschaftserholung nimmt bei derartigen Nachrichten sofort Fahrt auf. Das drückt die Ölpreise heute zunächst. Am Nachmittag muss dies allerdings einer Prüfung standhalten, wenn das Department of Energy (DOE) die offiziellen US-Ölbestandsdaten vorlegt. Interessant wird ein Blick auf die Im- und Exporte der vergangenen Woche sein. Auch der Einfluss der letzten sturmbedingten Produktionsausfälle wird ein Thema sein und darüber entscheiden, wie stark die Trader die Daten werten.
Die Sorge um die wirtschaftliche Erholung rund um den Globus ist durchaus berechtigt. Auch wenn neue Lockdowns vorerst regional begrenzt bleiben, eine Rückkehr zur Normalität kann vor dem Hintergrund weiter steigender Infektionszahlen noch lange dauern. Ein nachhaltiger Ausbruch der Ölpreise ist damit auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.
In den Sternen steht aktuell auch, ob China die im Handelsabkommen mit den USA vereinbarten Importe in diesem Jahr realisieren wird. Bis Ende August führte das Reich der Mitte US-Waren im Wert von rund 33 Prozent des Jahresziels ein, das auf etwa 170 Milliarden Dollar festgelegt worden war. Um die Vereinbarung einzuhalten, müssten die Chinesen von September bis Dezember kräftig Gas geben und Güter für rund 115 Dollar aus den USA ordern. Das gilt vor allem für die Einfuhr von Energieprodukten, denn hier sind lediglich 14 Prozent des Gesamtjahresziels erreicht. Hatte China in den letzten Monaten die US-Ölimporte noch deutlich gesteigert, so sanken die Käufe von Energieprodukten im August verglichen mit Juli um 24 Prozent. Trotz politischer Spannungen hatten die beiden Länder im August noch einmal bekräftigt, ihre Vereinbarung einhalten zu wollen. Ein Blick auf die jüngsten Zolldaten lässt daran jedoch zweifeln.
Preisstützende Faktoren sind derzeit der militärische Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, da wichtige Pipelines durch das Gebiet führen, und ein drohender Streik von norwegischen Ölarbeitern. Beides könnte kurzfristig zu einer sinkenden Verfügbarkeit von Rohöl führen. Diese Einflüsse können sich zur Stunde jedoch nicht durchsetzen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf deutlich niedrigerem Niveau als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 38,96 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 40,57 US-Dollardas Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 322,50 Dollar. gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8520 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1731 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise orientieren sich zur Wochenmitte wieder deutlich abwärts. In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich eine anhaltend kundenfreundliche Preissituation.
Die Entwicklung der Heizölpreise schreibt ihre Wellenbewegung auf niedrigem Niveau fort. Im Binnenmarkt nimmt das zwischenzeitlich etwas abgeflaute Interesse an Heizöl wieder zu. Wer die kundenfreundlichen Preise in den letzten Wochen noch nicht für eine Bestellung genutzt hat, ist jetzt bereit dazu. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl belegt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Die Hoffnung auf künftig sinkende Preise steht in der Lesereinschätzung auf 75 Prozent.
Die Preistrends weisen in allen Zeiträumen abwärts und ermutigen Heizölkunden, die gern spekulieren, auf noch bessere Kaufzeitpunkte zu setzen.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht, sollte bestellen. Wer spekulieren möchte, sollte die Preise gut beobachten und einen Kauf noch in diesem Jahr anpeilen, um zum einen von der gesenkten Mehrwertsteuer zu profitieren und zum anderen der ab Januar kommenden CO2-Steuer auszuweichen.
Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil