Internationaler Markt
Der Angriff auf Saudi-Arabiens größte Ölraffinerie löste Mitte September einen Preisschock aus und trieb die Ölpreise in längst vergessene Höhen. Nach dieser turbulenten Zeit pendeln sie sich nun wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau ein. Zu den beiden wichtigsten Themen an den Ölmärkten fallen die Nachrichten derzeit eher verhalten aus. Es fehlt an neuen richtungsweisenden und vor allem auch nachhaltigen Impulsen.
Ende letzter Woche einigten sich Saudi-Arabien und die Houthi Rebellen auf einen Waffenstillstand. Dieser Hoffnungsschimmer führte am Freitag kurzzeitig zu einem Preisnachlass. Inzwischen spannte sich die Lage in der Golfregion jedoch schon wieder an. Houthi Rebellen verkündeten am Wochenende die Gefangennahme saudischer Soldaten. Hier schwankt die Anzahl zwischen hunderten und tausenden Gefangenen, zudem konnten sie angeblich auch viele Waffen beschlagnahmen. Da sich Saudi-Arabien zu dieser Meldung bisher nicht äußerte, ist bei den Ölpreisen noch keine Reaktion zu erkennen.
Auch im Handelsstreit zwischen der USA und China zeichnete sich kurzzeitig Entspannung ab. In die seit dem Frühjahr festgefahrenen Gesprächen kam wieder Bewegung, nachdem beide Seiten vor wenigen Wochen ihren guten Willen zeigten und sich auf neuen Verhandlungen einigten. Die Hoffnung auf Fortschritte oder gar ein Ende des Handelskrieg wurde jedoch mit den Überlegungen der US-Regierung chinesische Unternehmen vom US-Börsenhandel auszuschließen, bereits im Keim erstickt. Die Marktteilnehmer verhalten sich auch zu dieser Thematik vorerst zurückhaltend, da die US Regierung zu diesen Meldungen noch nicht offiziell Stellung bezogen hat.
Da sich in beiden Konflikten vorerst keine Einigung oder nachhaltige Entspannung abzeichnet, werden wohl auch die kommenden Wochen von schwankenden Ölpreisen gekennzeichnet sein.
Die Ölpreise starten heute etwas niedriger als am vergangenen Freitag. Das Barrel WTI wird zurzeit für 55,67 Dollar gehandelt und die Nordseesorte Brent für 61,48 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl kostet 595,00 Dollar. Der US-Dollar steht heute Morgen bei 0,9142 Euro. Damit kostet der Euro 1,0936 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen deutschlandweit uneinheitlich. Im Durchschnitt kosten 100 Liter schwefelarmes Heizöl bei einer Standardlieferung (3000 Liter) inzwischen wieder unter 68 Euro. Unseren Kunden raten wir momentan, zusätzlich zum Heizölpreis auch die Lieferfristen im Blick zu behalten. Besonders im Süden Deutschlands planen viele unserer Händler aktuell mit 40 Werktagen und mehr. Dies ist vor allem dem hohen Bestellaufkommen der letzten Wochen geschuldet.
Im Binnenmarkt ist das Interesse an Heizöl nur durchschnittlich. Gekauft wird, wenn der Tank es verlangt. Die Kaufbereitschaft unserer Nutzer steht auf mittlerem Niveau. Dies spiegelt sich in unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl wider. Der Anteil unserer Leserschaft, welcher auf fallende Heizölpreise hofft, befindet sich nach wie vor auf einem hohen Mehrheitswert von derzeit 83 Prozent.
Die Aussage dieser beiden Instrumente kann als Empfehlung unserer Kunden gesehen werden, den Heizölpreis weiterhin gut zu beobachten.
Unsere Preistrends in der Heizölpreis-Tendenz richten sich in fast allen Ansichten aufwärts. In unserer kurzfristigen 3-Monatsansicht hat sich die Formation des Dreiecks gebildet. Diese besondere Konstellation zeigt an, dass kurzfristig wieder alles offen ist.
Unser simpler Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, sollten Sie kaufen. Wenn Sie genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil