Internationaler Markt
Die Befürchtung, dass die rasante Ausbreitung der Delta-Variante rund um den Globus neue Einschränkungen der Mobilität auslösen wird, hat die Ölpreise in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck gesetzt. Das bleibt auch zur Wochenmitte so. Auslöser ist vor allem die Sorge um Chinas Ölnachfrageentwicklung. Die Marktteilnehmer erinnern sich an die umfassenden und strikten Maßnahmen, zu denen die Volkrepublik schon einmal gegriffen hat, um das Virus einzudämmen.
Das Gedankenkarussell ist damit angestoßen. China ist neben den USA der wichtigste Motor für die bisherige Nachfrageerholung. Wird durch neue Lockdowns weniger Kraftstoff gebraucht, dürfte die Ölnachfrage merklich zurückgehen. Zudem blickt man auf die Lieferengpässe, die der Industrie immer größere Probleme bereiten. Im asiatisch-pazifischen Raum gibt es bereits wieder etliche Lockdowns (u.a. in Indonesien), und hier sitzen viele Zulieferer.
Vor diesem Hintergrund haben es die bullischen US-Ölbestanddaten am Mittwochmorgen schwer, die Ölpreise anzuschieben. Einmal in Gang gesetzt lässt sich das Karussell der sorgenvollen Gedanken nicht so leicht stoppen. Doch die aktuelle Datenlage unterstreicht auch in dieser Woche eine knappe Versorgungslage in den USA. Das American Petroleum Institute (API) meldet, dass die Vorräte an Rohöl und Ölprodukten erneut gesunken sind. Im Vergleich zum Juli 2020 sind die Vorräte im Land des weltweit größten Ölverbrauchs um 17 Prozent gesunken. Gegenüber März dieses Jahres sind es 13 Prozent. Das zeigt, die Nachfrage steigt bislang in moderatem Tempo beständig an. Die Ölproduktion hinkt dagegen noch immer hinterher.
An diesem Morgen ist der preisstützende Einfluss der API-Daten allerdings gering. Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader auf den offiziellen US-Ölbestandsbericht des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag. Sollte dieser markant ausfallen, dürften die Zahlen doch noch Eingang in die Preisentwicklung finden.
Je nachdem, was die Nachrichtenlage für den Ölmarkt neben Pandemiesorgen noch zu bieten hat – wird das beschrieben Gedankenkarussell im Kopf der Trader mal mehr und mal weniger stark präsent sein. Nach einem weiteren Zwischenfall mit einem Schiff im Golf von Oman, das mutmaßlich gekapert wurde, spitzt sich die ohnehin schwierige Verhandlungssituation zwischen dem Iran und den USA in Sachen Atomdeal weiter zu. Eine Aufhebung der Exportsanktionen rückt damit in weite Ferne. Das könnte die Futures künftig stützen, weil bislang erwartete Ölmengen ausbleiben. Aktuell sind jedoch erst einmal die dämpfenden Impulse am Zuge.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf niedrigerem Niveau als gestern. Sie bewegen sich zur Stunde seitwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,25 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 72,24 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 592,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8419 Euro. Damit ist der Euro für 1,1876 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise gleiten weiter seitwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Im Bundesdurchschnitt kostet Heizöl zwischen 68,50 Euro und 69 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Etliche Heizölkunden nutzten die freundlicheren Preise zum Wochenauftakt. Viel hat sich seither nicht verändert. Die Preisbewegungen halten sich derzeit in engen Grenzen. Nach dem jüngsten Preisrückgang am internationalen Markt sind Kunden hierzulande wieder optimistischer. Allerdings kommen die gesunkenen Ölpreise im Binnenland bislang abgeschwächt an.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet eine gute Mehrheit der Stimmen künftig sinkende Preise.
Der Heizölpreistrend für den 3-Monatszeitraum versprüht ein Quäntchen Zuversicht für die kurzfristige Preisentwicklung: Er zeigt einen Seitwärtstrend. Die anderen kurz- und mittelfristigen Trendkanäle sind jedoch aufwärtsgerichtet. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte günstige Preismomente wie diesen nutzen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil