Internationaler Markt
In den ersten zwei Monaten des neuen Jahres stiegen die Ölnotierungen um über 25 Prozent. Da die Nachfrage in dieser Zeit die niedrigste im gesamten Jahresverlauf ist, kann die Teuerung als alarmierender Start interpretiert werden. Ursächlich für den bemerkenswerten Anstieg sei die unerbittliche Kürzungspolitik der OPEC samt ihrer Alliierten, wird von Fachkreisen kolportiert. Diese wird durch US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela, sowie rebellionsbedingte Abschaltungen libyscher Ölfelder unterstützt.
Auf der Suche nach der nächsten Horrormeldung könnte ein Vertreter der Nachrichtenbranche auf die Idee kommen, derartige Lagebeschreibungen für angsteinflößende Überschriften zu missbrauchen. Um das Ansinnen im Keim zu ersticken, sei den ersten Sätzen hinzugefügt, dass dem Preisanstieg ein übertrieben starker Abgang im vierten Quartal des letzten Jahres vorausging. Betrachtet man die letzten fünf Monate als Ganzes, bleibt eine Preisreduzierung von 23 Prozent auf Rohöl der Sorte Brent und 15 Prozent auf Gasöl. Die unterschiedlichen Werte haben wiederum eine Vorgeschichte, die ihre Verschiedenheit relativiert.
Es gibt keinen Grund für hochtrabenden Pessimismus zur Ölpreisentwicklung in diesem Jahr. Allenfalls gibt es Anlass, für die kommenden Monate eine Preissteigerung zu erwarten. Diese sollte sich in der zweiten Jahreshälfte wieder auflösen. Dafür liegen diverse Argumente vor. Außer der Steigerung der US-Förderung nach Fertigstellung fehlender Pipelines Mitte des Jahres handelt es sich dabei allerdings um vage Gedankenspiele. Eine schwächere Ölnachfrage gehört genauso dazu wie eine politische Wende in Venezuela oder Dissonanzen innerhalb der OPEC zu den Förderkürzungen.
Wenn der erwartete Versorgungsengpass zwischen April und Mai am sichtbarsten zu werden droht, werden die USA Mengen aus den strategischen Reserven auf den Markt werfen. Das sollte die aufwärts strebenden Preise ein wenig bändigen. Die Maßnahme ist kein Notprogramm. Sie ist Teil des rollierenden Austauschs von Lagerware. Einzig der Zeitraum der Abgabe wurde vor Kurzem mit Bedacht festgelegt.
Aktuell steigen die Ölnotierungen an den Börsen. Ein klarer Aufwärtstrend lässt sich darin aber noch nicht erkennen. Gleichwohl ist man gut beraten, diesen zu erwarten.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 57,65 Dollar und das Barrel Brent zu 66,79 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 629,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8790 Euro. Damit kostet der Euro 1,1373 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise steigen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die Trendkanäle in den kurzen Zeitbereichen werden dabei weiter in Richtung Seitwärts verschoben. Noch tragen sie jeweils eine Abwärtskomponente. Diese dürfte in den kommenden Wochen verschwinden.
Der Vergleich mit den international gehandelten Ölsorten, insbesondere mit Gasöl als Äquivalent für Heizöl, zeigt übrigens einen geringeren Anstieg hierzulande. Darin steckt die Auflösung der Preisüberhöhung wegen des Niedrigwassers im Herbst 2018.
Die Nachfrage im Binnenmarkt ist recht ruhig geworden. Kunden geben dem Handel mit ihren Bestellungen aber weiterhin Arbeit. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise existiert ebenfalls noch deutlich vernehmbar. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht bei reduziertem Gesamtinteresse an Heizöl auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem soliden Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern nur wenig Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal ein schwacher Abwärtstrend auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen dagegen klare Aufwärtstrends.
In südlichen Regionen Deutschlands gibt unser mathematisches Tiefpreis-System noch Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn eine Preissteigerung ist zu erwarten.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil