Internationaler Markt
Schon vorgestern kam der Aufwärtstrend bei den globalen Ölpreisen ins Stocken. Gestern sorgten dann zwei negative Meldungen für eine Trendwende. Die Ölpreise fielen um etwa einen Dollar auf unter 62 Dollar je Barrel, erholen sich aber heute Morgen.
Anscheinend kommen die Handelsgespräche zwischen den USA und China langsamer als gedacht voran. Während bislang ein „Phase 1“-Vertrag noch in diesem Monat unterzeichnet werden sollte, melden nun diverse Nachrichtenagenturen, dass das frühestens im Dezember gelingen wird. Das belastet nicht nur den Ausblick für die globale Ölnachfrage; auch die amerikanischen Ölfirmen müssen die Hoffnung, bald wieder Öl nach China exportieren zu können, erst einmal wieder auf Eis legen.
Am Nachmittag brachte dann der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) die Ölpreise endgültig ins Rutschen. Die Rohölbestände haben demnach weitaus stärker zugelegt, als es die Vorabschätzung vom Dienstag (API) vermuten ließ. Einem Plus von knapp 8 Mio. Barrel bei Rohöl stand ein nur schwacher Lagerabbau bei den Ölprodukten von nur etwas 3 Mio. Barrel gegenüber. Vor allem die Rohölexporte waren geringer als erwartet, während die Importe zulegten. Unter dem Strich war dadurch ein Lageraufbau unvermeidlich, der auf die Ölpreise drückte.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +4,3 Mio. Barrel (API) bzw. +7,9 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,6 Mio. Barrel (API) bzw. -0,6 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -4,2 Mio. Barrel (API) bzw. -2,8 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: Unverändert bei 12,6 Mio. Barrel pro Tag (13% höher als vor einem Jahr)
Auch andere News waren nicht gerade erbaulich für die Ölpreisbullen. Anscheinend steuert die OPEC nun doch auf keine zusätzlichen Förderkürzungen zu. Das Dezember-Meeting soll vor allem dazu dienen, eigenwillige Kartellmitglieder auf Kurs zu bringen, sagte der OPEC-Generalsekretär.
Psychologisch lastete auch eine enttäuschende Auktion in Brasilien auf der Stimmung im Ölmarkt. Bei der Versteigerung neuer Ölfelder stiegen fast alle Ölkonzerne aus. Nur zwei chinesische Firmen und der brasilianische Ölkonzern Petrobras boten für die Förderrechte.
Heute Morgen hat der Ölmarkt die Meldungen vom Vortag anscheinend verdaut. Der Handel startet mit leichten Aufschlägen gegenüber gestern Abend. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 56,79 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,12 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 586,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9030 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1072 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl wird wieder billiger, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen heute Morgen zwischen 64 und 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das ist etwa ein Euro weniger als gestern Vormittag. Das Jahrestief lag im August nicht weit entfernt bei knapp unter 62 Euro.
Der Heizölmarkt ist wieder etwas ruhiger geworden. Die Preisunterschiede zwischen den Regionen halten sich im üblichen Rahmen. In weiten Teilen Deutschlands herrschen milde Temperaturen und einige Kunden hoffen anscheinend auf noch günstigere Einstiegspreise. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, sagt auch für die nächsten Tage nur eine mittlere Kaufneigung voraus.
Der Preisoptimismus bleibt ebenfalls gedämpft: Ein knappes Viertel der abgegebenen Stimmen (23%) rechnet in der tagesaktuellen Umfrage mit steigenden Heizölpreisen. Das ist ein durchschnittlicher Wert.
Die Preischarts sind ebenso unentschlossen. In der kurzen Sicht schwenkte der Preistrend wieder in den fallenden Preiskanal zurück. In der mittelfristigen Rückschau steigen die Preise leicht an. Der langfristige Preiskanal seit 2016 zeigt nach wie vor einen ansteigenden Preistrend.
Was also tun? Die Heizölpreise liegen noch immer weit unter den Vorjahreswerten. Wer ohnehin bald kaufen muss, hat keinen Grund abzuwarten. Wer ausreichend Reserven besitzt, kann auf die schwache Weltwirtschaft und das üppige globale Ölangebot setzen. Noch etwas günstigere Preise wären demnach durchaus möglich.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil