Internationaler Markt
Die Stimmung der Marktteilnehmer ist in Ernüchterung umgeschlagen. Das hat die Ölpreise weiter auf Talfahrt geschickt. Sowohl das US-amerikanische WTI als auch das Nordseeöl Brent rutschten am Dienstag unter die 40-Dollar-Marke. Hatte man sich an den Ölbörsen zuvor noch verhalten optimistisch gegeben, so wirkt sich inzwischen die Sorge um die Nachfrageerholung mit Wucht auf die Preisbildung aus. Grund dafür sind die vermehrten Anzeichen, dass die Rückkehr auf das Nachfrageniveau vor der Corona-Pandemie weiter in die Ferne rückt.
Die Liste mit Faktoren, die für eine anhaltend geringe Ölnachfrage auf absehbare Zeit sprechen, wird aus Sicht der Trader von Tag zu Tag länger. Zu den wichtigsten zählt derzeit sicher die enttäuschend verlaufene Fahrsaison in den USA. Zur Reisezeit im Sommer hatte man auf einen höheren Benzinverbrauch gehofft. Doch mit dem Ende dieser Zeitspanne, die in der allgemeinen Betrachtung durch das vergangene Labor Day Wochenende markiert wird, scheint klar: Die Hoffnung auf eine deutliche Ankurbelung der Nachfrage über den Benzinverbrauch hat sich zerschlagen. Ersten Meldungen zufolge soll der Verbrauch 8 bis 10 Prozent unter dem des Vorjahres gelegen haben.
Ein Dämpfer kam zudem vonseiten der Impfstoffentwicklung gegen Covid-19. Der jüngste Rückschlag in einer Impfstoffstudie schwächt die Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen.
Dass Saudi-Arabiens Ölkonzern Saudi Aramco die Preise für die meisten Rohölsorten der Oktober-Lieferungen gedrosselt hatte, unterfütterte die pessimistische Stimmung. Gestern Nachmittag tat die Nachricht, dass die Vereinten Arabischen Emirate ihre Rohölpreise ebenfalls senken ein Übriges, die Notierungen an den Ölbörsen abwärts zu schicken.
Die Nachfrageerholung stockt ausgerechnet zu einer Zeit, da die OPEC+ ihre Produktionskürzungen wieder etwas gelockert haben. Handelte die Allianz übereilt? War der Ölpreis nach dem Lockdown zu schnell und übermäßig gestiegen? Viele Trader beantworten diese Fragen derzeit mit einem klaren Ja.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen deutlich niedriger als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 36,65 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 39,69 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 311,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8486 Euro. Damit kostet der Euro 1,1779 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise durchbrechen die untere Begrenzung des Trendkanals in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz. Sie befinden sich am Morgen weiter im freien Fall. Kunden freuen sich über einen Durchschnittspreis knapp über 36 Cent je Liter Heizöl.
In ihrem Abwärtslauf scheinen die Heizölpreise kein Halten zu kennen. Die guten Konditionen lassen Bestellungen zahlreich eingehen. Zugleich wartet der ein oder andere ab, bis die Preise ihren Boden gefunden haben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl belegt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Doch auch die Hoffnung auf einen Nachlass ist hoch ausgeprägt. In der Lesereinschätzung erwarten 93 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in fast allen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Die Preistrends sind Mutmacher in allen Zeiträumen. Die Trendkanäle sind allesamt abwärtsgerichtet.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Die Preise sind Kaufpreise. Wer noch etwas spekulieren möchte, sollte sie heute gut im Blick behalten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier einige Information, um Missverständnisse auszuräumen: Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschränkungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil