Internationaler Markt
Die Ölpreise zeigen sich nach einem Abwärtsschritt in der vergangenen Nacht zur Wochenmitte hin etwas weicher. Dass sich das Spiel der Preisentwicklung an den Ölmärkten derzeit zwischen zwei Polen bewegt, wurde einmal mehr deutlich. Alles, was den internationalen Handelsstreit ausweitet, belastet die Ölpreise. Ausfälle in der Produktion und rückläufige Rohölbestände stützen die Preise.
In der Nacht waren neue US-Zölle auf chinesische Produkte angekündigt worden. Sie sollen einen Warenwert von 200 Milliarden Dollar umfassen. Bei den Tradern lösen solche Meldungen die Befürchtung aus, dass der internationale Handel und das Wirtschaftswachstum gebremst werden. Am Ende der Gedankenkette steht eine sinkende Ölnachfrage. Das führte zu einem deutlichen Absacken der Notierungen.
Auf der anderen Seite unterstrich die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, die Vermutung vieler Marktteilnehmer, dass die OPEC und Russland die umfangreichen Produktionsausfälle durch ihre Steigerung der Ölfördermengen nicht kompensieren können. Das stützt die Ölfutures an ICE und NYMEX. Die EIA sieht die Marktlage in der Folge weiterhin knapp. Das wurde in ihrem gestern Abend veröffentlichten Monatsbericht deutlich. Unter Berücksichtigung der aktuellen Produktionsausfälle sowie der Produktionsanhebungen der OPEC und ihrer Mitstreiter geht die Behörde für Juli von einem Angebotsdefizit von 0,04 Millionen Barrel täglich aus.
Weil einzelne OPEC-Staaten mehr Öl auf den Markt bringen, um die Ausfälle anderer Mitgliedsländer auszugleichen, sinken ihre Reserven. Deshalb reagieren die Trader künftig wahrscheinlich sensibler auf Ausfälle. Auch bei kleineren Mengen wie jetzt in der Nordsee führt das zu Preissteigerungen. Die Rohölproduktion ist dort wegen eines Streiks mehrerer hundert Arbeiter seit gestern beeinträchtigt. Der Streik der Arbeiter, die an norwegischen Öl- und Gasplattformen eingesetzt sind, könnte sich ab Sonntag ausweiten, wenn bis dahin keine Einigung in den Lohnverhandlungen erzielt wird. Das ist derzeit ein stützender Faktor.
Die Vorräte an Rohöl sind in den USA landesweit stärker gesunken als erwartet. Das berichtete das American Petroleum Institute (API) gestern in den späten Abendstunden. Die Reserven an Heizöl und Diesel legten zu, während sie bei Benzin abnahmen. In beiden Fällen ebenfalls deutlicher als von den Experten vorhergesagt. Auch hiervon gehen stützende Signale aus. Wie sich die Ölpreise heute entwickeln werden, hängt unter anderem von den offiziellenÖlbestandsdaten des Department of Energy (DOE) ab, die heute um 16.30 Uhr folgen. Zudem wird der OPEC-Monatsbericht erwartet.
In der Nacht sackten die Ölpreise ab. Zu Tagesbeginn tendieren sie heute wieder aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 73,75 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 77,97 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 673,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8524 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1727 Dollar.
Nationaler Markt
In Deutschland wird Heizöl heute Morgen etwas günstiger. Die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt, dass der Preis nach seinem jüngsten Aufstreben zur Stunde wieder eingefangen wird.
Im Binnenland sind die Heizölkäufer in dieser Woche aktiver als zunächst vermutet. Die Erwartung, dass die Heizölpreise in nächster Zeit spürbar sinken werden, ist rückläufig. Vermutlich entscheiden sich deshalb wieder mehr Kunden, ihre Bestellung jetzt aufzugeben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung setzen mit 69 Prozent deutlich weniger Kunden auf künftig sinkende Preise als gestern noch.
Die Preistrends: Die kurzfristige 3-Monatsansicht zeigt abwärts, allerdings bewegt sich der Preis an der oberen Grenze des Trendkanals. In der 6-Monatsansicht steht nach wie vor eine Richtungsentscheidung an. Für alle mittel- bis längerfristigen Zeiträume prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. In der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht es unbeirrt abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf der sicheren Seite sind, dann sollten Sie bestellen. Wer einen Teil seines Bedarfs deckt, verschafft sich Luft und kann später bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil