Internationaler Markt
Rohöl wird teurer. Das ist die Folge eines Hoffnungsschimmers zur Politik des unberechenbaren Präsidenten der USA. Seine umfassende Rücknahme von angekündigten Strafzöllen gegen China lässt die Finanzszene von einer Belebung der globalen Konjunktur träumen. Vom Zollvolumen von ursprünglich 300 Mrd. Dollar verbleiben aktuell 111 Mrd. Dollar.
Umfassend ist auch die Hoffnung der ratlosen Banker. Sie wähnen schon einen Reifeprozess des Machthabers. Mehr als Kreide dürfte es indes nicht sein, was der vor den anstehenden Gesprächen mit Peking Anfang September genommen hat. Sollte es erneut zu einem Abbruch kommen, wird politisch sicher wieder geholzt und wirtschaftlich weiter gebremst.
Am Ölmarkt stellt man sich dennoch auf bessere Geschäfte mit den Chinesen ein. Die waren vor einigen Monaten noch der größte Kunde der USA. Das können sie mit etwas gutem Willen auch wieder werden. Die US-Produzenten würden das goutieren. Sie sind mit der nach und nach abgeschlossenen Inbetriebnahme von Pipelines aus den Schieferölregionen zur Küste extrem lieferfähig.
Auf der deutschen Lieferantenliste haben die USA mittlerweile Platz sechs erklommen. Ganz oben steht unumstößlich als Institution Russland. Die Importmenge ist in diesem Jahr allerdings mächtig gesunken. Politische Gründe sind dafür nicht verantwortlich. Eine Verunreinigung der Drushba-Pipeline ist die Ursache. Der Transportweg musste temporär geschlossen werden. Mittlerweile fließt das Öl wieder. Neben den USA haben die drittplatzierten Briten das fehlende Volumen ausgeglichen. Die zweitplatzierten Norweger haben dagegen auch etwas Marktanteil verloren. Weitere wichtige Lieferländer sind Libyen (Platz vier), Kasachstan (Platz fünf) sowie Nigeria (Platz sieben) und Aserbaidschan (Platz acht). Die Lieferungen der acht Länder entsprechen 88 Prozent aller deutschen Rohölimporte.
An den Ölbörsen hält sich die moderat bullische Stimmung der letzten zwei Handelstage auch heute Morgen. Die Preise aller Produkte steigen. Das kann durchaus der Tagestrend bleiben.
Das Barrel WTI wird zurzeit für 56,30 Dollar gehandelt und die Nordseesorte Brent für 59,85 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl kostet 564,50 Dollar. Der US-Dollar steht heute Morgen bei 0,9025 Euro. Damit kostet der Euro 1,1079 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise halten wacker ihren Trend und ihre Richtung, wie unsere aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Bei anhaltendem Aufwärtsdruck von den Börsen wird sich das in Kürze ändern. Die Preisbewegung ist aktuell nicht von Angebot und Nachfrage, sondern von Hoffnungen der Finanzszene geprägt.
Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist preis- und sommerbedingt ruhig. Kunden bestellen zwar noch. Die Hoffnung auf tiefere Preise lässt den einen oder anderen potenziellen Käufer aber zögern. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die insgesamt moderate Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends können Verbrauchern nach wie vor Mut machen, auf tiefere Preise zu spekulieren. In den kurzfristigen Zeitbereichen liegen Abwärtskanäle vor. Die zwei längerfristigen Ansichten zeigen weiterhin Aufwärtstrends. Die Zehnjahresgrafik bleibt bei ihrem Standard, dem Abwärtstrend.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Spekulieren Sie, wenn Ihr Vorrat das zulässt. Achten Sie in dem Fall aber auf die Folgen von Trockenheit für die Wasserstraßen. Im letzten Jahr hatte Kleinwasser zu einer Versorgungskrise mit hohen Heizölpreisen geführt. Das kann auch in diesem Jahr geschehen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil