Internationaler Markt
Erstmal hopp und dann topp. Das ist die globale Nachfrageprognose für den Ölmarkt in 2020. Das Angebot soll während des ganzen Jahres gut sein, obwohl OPEC und Alliierte Öl zurückhalten. Daraus ergeben sich die Bilder einer Ölschwemme im ersten Quartal, einer Beruhigung der Lage im zweiten Quartal und einer leichten Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte.
Die OPEC ist auf höhere Ölpreise angewiesen, um ihre Bevölkerungen mit hinreichenden Sozialleistungen ruhig zu halten. Das Vorhaben ist gegenwärtig infrage gestellt. Die Öleinnahmen sprudeln unzureichend und sie werden zu allem Überfluss noch geringer. Im ersten Quartal 2020 droht ein Preissturz. Verhindern ließe er sich nur durch eine noch striktere Förderkürzung der OPEC. Das eine wie das andere reduziert die Ölerlöse.
In dieser Lage ist einigen Kartell- und Allianzmitgliedern das Hemd näher als die Hose. Irak, Nigeria und Russland produzieren mehr Öl als vereinbart. Immerhin wird die Gesamtkürzungsquote noch übererfüllt, da Iran und Venezuela sanktionsbedingt erheblich unter den Möglichkeiten produzieren. Dennoch wünscht Saudi-Arabien eine zusätzliche Kürzung, mindestens um den eigenen Produktionsverzicht gerechter unter den Alliierten aufzuteilen, besser noch, um einen preisstabilisierenden Effekt zu erzielen.
Der wird nach Meinung vieler Analysten selbst bei starker Kürzung nicht eintreten, da der Angebotsüberschuss im ersten Quartal jede denkbare Drosselung übertreffen wird. Mit dieser Hypothek gehen die Kartellmitglieder am Donnerstag dieser Woche in die entscheidende Abstimmung. Ihre Aufgabe ist es, einen Kompromiss und eine Kommunikationsformel zu finden, die Finanzjongleure davon abhält, die Ölpreise purzeln zu lassen.
Vielleicht hofften gerade sie, dass es den Ölpreis nicht so schlimm treffen wird, weil die USA und China sich in letzter Minute auf die Rücknahme der Strafzölle einigen werden. Das verspräche eine Nachfragesteigerung. Die Hoffnung war und ist realitätsfern. In dieser Angelegenheit verhält sich der unberechenbare Präsident der USA durchaus berechenbar, wie in diesen Tagen wieder deutlich wird.
Die Börsen quittieren die neuen Strafzölle mit fallenden Kursen. Bei den Ölnotierungen ist der weitere Verlauf heute Morgen noch vollkommen offen. Es braucht die Wall Street am Nachmittag um Klarheit ins Bild zu bringen.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 56,25 Dollar und das Barrel Brent zu 61,15 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 573,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9026 Euro. Damit kostet der Euro 1,1076 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen wieder, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz eindrucksvoll zeigt. Der Abgang stellt noch keine neue Lage her. Die bestehenden Trendkanäle sind in Gänze intakt. Bisher wurde lediglich ein schwer begründbarer Preisanstieg annulliert. Optimisten könnten die Bewegung aber als Vorbereitung eines weiteren Preisabgangs ansehen.
Die Logistik im Binnenmarkt ist nach wie vor angespannt, was in den Lieferzeiten zum Ausdruck kommt. Aktuell ist das Bestellaufkommen wieder lebhaft. Kunden reagieren auf die Preisbewegung teilweise mit Käufen und teilweise abwartend. Sie hoffen bei tieferen Preisen ihr Glück zu finden. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends sind weiterhin ein Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. Dieser Umstand resultiert aus den Abwärtskanälen in den kurzfristigen Bereichen. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen noch Aufwärtskanäle vor.
Das mathematische Tiefpreis-System gibt in einigen Regionen der Republik Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind gut und die Lieferzeiten lang, zumindest im Süden Deutschlands.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil