Internationaler Markt
Für Ölkonsumenten sieht der Jahresauftakt 2020 vielversprechend aus. Zwar wirkt die geopolitische Lage mit den Scharmützeln im Nahen Osten besorgniserregend. Die Preise mucken im Moment der Ereignisse aber nur kurz auf. Die Lage ist offensichtlich stabiler, als sie medial vermittelt wird. Dank der starken Ölproduktion in Nordamerika und hoher Reservekapazitäten der OPEC bricht sich derweil die erwartete Überversorgung in der Ölpreisentwicklung Bahn.
Der Preisabgang wurde in den letzten Tagen von Ölblockaden in Libyen gestört. Dabei handelte es sich um Maßnahmen, die die Position der Nichtregierungsseite während der Friedensverhandlungen in Berlin stärken sollten. Nach einem kurzen Aufbäumen nehmen die Ölpreise nun aber schon wieder den gewohnten Weg. Sie fallen. Abermals übertrifft aus Sicht der Marktteilnehmer das Ölangebot die Gefahr des Ölverlusts.
Störungen gibt es zuhauf. Im Irak ist die Produktion eines Ölfelds auf Grund von Protesten zum Erliegen gekommen. Auch in diesem Fall war die Marktreaktion übersichtlich. Mittlerweile gibt es ein offizielles Dementi zum Produktionsausfall.
In Bagdads Regierungsviertel schlugen in der vergangenen Nacht Raketen ein. Über Opfer und Schäden ist nichts bekannt. Der Vorfall zeigte eine Art Minutenzucken an den Ölbörsen. Die Preise kennen seitdem nur eine Richtung und die führt abwärts.
Eine gewisse Spannung wird der Markt nicht los. Daran dürfte sich während des ganzen Jahres nichts ändern. Gleichwohl ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir auch in einigen Wochen noch konstatieren können, einen guten Jahresauftakt gehabt zu haben.
Nachdem die Rohölnotierungen an den Ölbörsen gestern bereits alle Tagesgewinne abgegeben hatten, um dann weiter abwärts zu ziehen, schließen sich heute Morgen auch die Gasölnotierungen der Tendenz an. Die Tagesaussichten sind für Verbraucher positiv.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 58,19 Dollar und das Barrel Brent zu 64,64 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 573,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9009 Euro. Damit kostet der Euro 1,1096 Dollar.
Nationaler Markt
Nach kurzem Anstieg drehen die Heizölpreise heute Morgen wieder abwärts. Das kann man der Drei-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz entnehmen. Die weiteren Aussichten sich freundlich. Allerdings sollte der steile Trend in der kurzfristigen Grafik nicht als Maßstab für den Abgang verstanden werden. Er wird sich bald abschwächen.
Der Binnenmarkt für Heizöl wird durch den aktuellen Preisabgang angefeuert. Kunden ordern kräftig. Beobachter, die auf tiefere Preise spekulieren, lassen sich durch den kurzen Preisanstieg indes ein wenig verunsichern. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem guten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends sind Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden mehr oder weniger starke Abwärtsaussichten angezeigt.
Aktuell gibt das mathematische Tiefpreis-System hauptsächlich für die südlichen Teile der Republik Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind wieder sehr gut. Sie nähern sich einem Jahrestief.
Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil