Internationaler Markt
Auf den Zug der Hoffnung sind die Trader bereits allzu oft aufgesprungen, um dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren: Reine Erfolgsbekundungen rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China sind inzwischen zu wenig, um die Ölpreise nachhaltig zu stützen. Die gestern von Trump-Schwiegersohn Kushner verkündete Einigung auf eine Richtung in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften konnte die Notierungen an den Ölmärkten lediglich kurzzeitig anheben. Die Marktteilnehmer wollen Fakten sehen, die auf eine Konjunkturerholung und damit einhergehendes Ölnachfragewachstum schließen lassen.
Die für 2020 prognostizierte Überversorgung des Ölmarktes hatte damit gestern einen stärkeren Einfluss und wirkt auch heute dämpfend auf die Preisentwicklung. Dazu tragen die Äußerungen eines IEA-Vertreters bei. Dieser sagte im Rahmen einer Energie-Konferenz in Singapur, er erwarte, dass unter anderem Brasilien und Norwegen im kommenden Jahr zusätzliche Ölmengen auf den Markt bringen werden. Das werde zu einer weiterhin guten Versorgungslage beitragen.
Bislang hat die OPEC+ Gruppe mit einer Produktionskürzung von 1,2 Millionen Barrel täglich große Mühe die Ölpreise stabil zu halten. Das geringere Nachfragewachstum, ausgelöst von einer schwächeren Weltkonjunktur durch die globalen Handelsstreitigkeiten, kommt ihr in die Quere. Hinzu kommt die gestiegene Ölproduktion in diesem Jahr, insbesondere von Ländern wie den USA. Deutlichere Kürzungen scheinen nötig, um die Preise unter Kontrolle zu halten. Alle Augen schauen bereits auf das OPEC-Treffen im Dezember. Saudi-Arabien sei zu weiteren Kürzungen bereit, bekräftigte unterdessen der nigerianische Ölminister gestern.
Der Handelsstreit und das bevorstehende OPEC-Meeting werden die bestimmenden Themen der kommenden Wochen sein. Von beidem hängt die Preisentwicklung maßgeblich ab. Kurzfristig stehen die US-Ölbestandsdaten an. Anders als erwartet sollen die US-Ölvorräte in der abgelaufenen Berichtswoche laut American Petroleum Institute (API) zugelegt haben. Das ist ein preisstützender Faktor, dem die Trader zurzeit jedoch abwartend gegenüberstehen. Mit dem offiziellen Report des Department of Energy (DOE) heute um 15.30 Uhr kommen weitere Informationen, mit denen sich die Zahlen konkreter deuten lassen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen mit moderaten Veränderungen zu gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 55,19 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 61,34 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 587,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8997 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1110 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich weiter abwärts. Der Anstieg aus der Vorwoche ist damit mehr als ausgeglichen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Bei durchschnittlich rund 65 Euro je 100 Liter (3000-Liter-Standardlieferung) gibt es vielerorts ein Kaufsignal.
Trotz interessanter Konditionen ist das Interesse am Heizölkauf derzeit noch verhalten, nicht zuletzt weil die Hoffnung auf einen Nachlass in diesen Tagen gestiegen ist. Heizölkunden dürften heute verstärkt abwägen, ob sie weiter warten oder zugreifen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf einem mittleren Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 88 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt für viele Regionen Deutschlands einen guten Kaufzeitpunkt. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Der Preistrend im kurzfristigen 3-Monatsbereich macht Verbrauchern zugleich Mut, auf tiefere Preise zu spekulieren. Die 6-Monatsansicht der Heizölpreis-Tendenz lässt auf eine Trendwende hoffen – derzeit ist alles offen. Längerfristig (1, 3 und 5 Jahre) prognostizieren die Trendkanäle allerdings steigende Preise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht, sollte bestellen. Die Preise sind vergleichsweise gut. Zu beachten sind mancherorts längere Lieferzeiten. Wer ausreichend versorgt ist und gern spekuliert, sollte die Preisentwicklung in den letzten beiden Monaten des Jahres im Blick behalten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil