Internationaler Markt
WTI, das Sorgenkind. Die Preisentwicklung für WTI (West Texas Intermediate) löste sich Ende letzter Woche von der Preisentwicklung für Brent und fiel drastisch ab. Geschuldet ist diese massive Abwärtsbewegung den Sorgen um die US-Lagerkapazitäten.
Mit dem derzeit starken Anstieg der US-Ölreserven stößt Cushing, eine der größten Lagerstätten der USA, nun bald an seine Kapazitätsgrenzen. Unglücklicherweise sind aktuell auch 20 Öltanker mit jeweils 2 Mio. Barrel des wertvollen Rohstoffs aus Saudi-Arabien auf dem Weg in die USA. Vermutlich wurde aufgrund der massiven Preiskürzungen im März von den USA kräftig eingekauft. Nun sind die Lieferungen auf dem Weg zu ihrem Empfänger und dieser wird in seiner Not recht unruhig. Gibt es doch keinen Plan, diese Lieferungen noch aufhalten oder abzuwenden. Aber sicherlich wird sich der amerikanische Präsident auch hier nicht lumpen lassen. Bisher ist ihm ja noch immer eine für ihn praktikable Lösung eingefallen. Notfalls werden sicherlich ein paar kurzfristig treffend gesetzte Zölle oder Sanktionen ihren Dienst tun. Dieses Vorgehen hat sich während seiner Amtszeit für ihn schon mehrfach bewährt.
Diese Entwicklung in den USA ist natürlich nur eine Folge des weltweit starken Rohöl-Überangebotes. Das Vertrauen der Marktteilnehmer in die jüngst von der OPEC+ Gruppe beschlossenen Maßnahmen ist, verständlicherweise, nicht besonders groß. Erst nach langen Verhandlungen fanden die Produzenten zu einer Einigung auf eine Drosselung um 10 Mio. Barrel pro Tag. Da der Nachfrageeinbruch jedoch deutlich höher berechnet wurde, zeigte dieser Beschluss der OPEC+ Produzenten am Markt nicht die gewünschte Wirkung. So legten Russland und Saudi-Arabien noch einmal nach und signalisierten: Beide Länder sind zu weiteren Kürzungen bereit, sollte es nötig sein.
Doch am Ölmarkt änderte sich auch mit diesem Versprechen nicht viel. Stützende Impulse könnte aktuell eigentlich nur eine nachhaltige Steigerung der Nachfrage setzen. Mit den Lockerungen der Maßnahmen zur Corona-Epidemie in den ersten Ländern wird dies über kurz oder lang sicherlich auch der Fall sein. Aber es wird mit Sicherheit langsamer vorangehen, als erwartet oder gewünscht.
So liegt die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auch weiterhin auf der Entwicklung der Ölbestände.
Die Notierungen an den Ölbörsen geben auch heute Morgen wieder nach. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 14,81 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 27,31 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 269,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9201 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0865 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich heute Morgen weiter abwärts. In unserer 3-Monats-Ansicht der Heizölpreis-Tendenz ist diese Entwicklung sehr gut zu sehen. Kunden, die jetzt Heizöl kaufen, sparen bei einer Bestellung von 3000 Litern Heizöl im Vergleich zum letzten Jahr circa 450 Euro.
Die günstigen Heizölpreise motivieren unsere Nutzer zum Kauf. In unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl bildet sich dieses hohe Kaufinteresse deutlich ab. Somit sind und bleiben unsere Heizölhändler deutschlandweit sehr stark ausgelastet. Unseren Kunden zeigt sich dies in besonders langen Lieferzeiten.
Der Anteil unserer Leserschaft, die auf noch tiefere Preise hofft, hat übers Wochenende etwas nachgelassen.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz richten sich in allen Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt kaufen Sie jetzt, vor allem in Hinblick auf die derzeitigen Lieferfristen. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten. Weitere Informationen
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil