Internationaler Markt
Die Preisdelle währte nur einen Tag, denn die Ölpreise legten am Freitag wider Erwarten zu. Weder die schwachen Aktienmärkte noch der immer weiter steigende Dollar konnten Brent-Rohöl lange im Minus halten. Am Nachmittag sprangen die Ölpreise plötzlich ins Plus. Der Auslöser ist unklar. Möglicherweise waren es Marktkommentare von Bankanalysten.
Die Verhandlungen des Westens mit dem Iran kommen unterdessen nicht vom Fleck. Letzte Woche wurde wie erwartet der Hardliner Raisi zum neuen Präsidenten gewählt. Aussichtsreiche Gegenkandidaten hatte das Regime gar nicht erst zur Wahl zugelassen. Nun pausieren die Gespräche für zehn Tage. Raisi steht auf der Sanktionsliste des USA, was die Gespräche nicht gerade erleichtern dürfte.
Trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht, dass es im Laufe der nächsten Monate zur Einigung kommt. Zumindest Teheran setzt darauf und lagert immer mehr Öl auf Tankern. Viele davon liegen vor ostasiatischen Häfen vor Anker und könnten die Zielmärkte umgehend versorgen. Insgesamt befinden sich knapp 80 Mio. Barrel Öl in den Schiffen. Sollte der Deal jedoch platzen, müssten die Mengen wie bisher mit hohen Rabatten nach China verkauft werden. Peking ignoriert die US-Sanktionen weitgehend.
Die Zahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA legte in der letzten Woche um 8 auf 373 Anlagen zu. Das ist zwar der höchste Stand seit April 2020, liegt aber immer noch deutlich unter dem Niveau von 2019. Immer mehr Stimmen erwarten daher erst im kommenden Jahr eine Investitionsoffensive der Schieferölfirmen. Trotz der aktuell hohen Preise bleibt die Branche im Moment vorsichtig.
Der Preisoptimismus der Trader ist daher ungebrochen: Die Normalisierung des Lebens auf der Nordhalbkugel treibt den Ölverbrauch nach oben; die OPEC hält den Markt weiter knapp; die Hurrikan-Saison beginnt und die Iranverhandlungen kommen nicht voran. Eine Mischung, die Ölpreise von 80 Dollar je Barrel möglich macht. Die Zahl der Wetten auf steigende Ölpreise stieg daher zuletzt deutlich, wie die Ölbörsen am Freitag meldeten.
Heute Morgen legen die Ölpreise erst einmal leicht zu. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 71,91 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 73,75 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 593,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8419 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1872 Dollar.
Nationaler Markt
Die Preisschwäche dauerte nur einen Tag. Heute Morgen müssen schon wieder über 68 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) gezahlt werden, so die Heizölpreis-Tendenz. Hohe Rohölpreise und ein starker Dollar sind die Ursachen.
Die Bestellmengen erreichten am Freitag nur ein durchschnittliches Niveau. Unklar ist, ob das der Hitzewelle oder den hohen Preisen geschuldet war. Oder der Hoffnung auf weiter fallende Preise: Der Anteil der Preisoptimisten sprang zum Wochenschluss auf 71%, so die letzte Lesereinschätzung. Zwei Tage davor waren es nur 50%.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, verharrt seit Wochen auf der mittleren Stufe.
Der Kaufdruck scheint also eher gering zu sein. Viele warten ab, ob sich eine günstigere Gelegenheit ergibt. Das könnte vergeblich sein, denn die Preiskurven drohen heute erneut nach oben aus den Preiskorridoren auszubrechen.
Was also tun? Die Gesamtlage ist seit Wochen unverändert. Die Ölpreise steigen, ohne dass es klare Anzeichen für eine Trendumkehr gäbe. Abwarten bleibt riskant.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil