Internationaler Markt
Ohne jeden Humor klettern die internationalen Ölpreise auch am 1. April weiter nach oben. Die Händler haben unverändert das Ziel von 70 Dollar je Barrel im Blick.
Ein Blick zurück auf das erste Quartal: Brent-Rohöl hat zwar fast 30 Prozent an Wert gewonnen, bewegt sich aber noch immer in gemäßigten Gefilden, denn das Jahr startete auf einem ungewöhnlich niedrigen Niveau von nur knapp über 50 Dollar je Barrel.
Seither ist es dem OPEC-Kartell gelungen, die Ölversorgung zu verknappen und damit die Preise nach oben zu treiben. Die schwere Krise in Venezuela und die Sanktionen gegen den Iran haben die Aufgabe wesentlich erleichtert.
Wider Erwarten bleibt bislang auch die globale Ölnachfrage stabil. Die weltweite Konjunkturabschwächung ist zwar unübersehbar, aber sie spiegelt sich zumindest im Ölmarkt noch nicht in konkreten Zahlen wider.
Da sich die nachfragestarke Saison nähert, könnte das auch erst einmal so bleiben. Im Sommer werden die Klimaanlagen im arabischen und südasiatischen Raum sowie die Urlaubsfahrten in den USA erst einmal für einen globalen Rekordverbrauch sorgen.
Hinzu kommt die Meldung vom Freitagabend, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen (Rigs) in den USA erneut gefallen ist. Die Gesamtzahl sank um 8 auf 816 Rigs, was ein 11-Monats-Tief darstellt. Zudem fiel die amerikanische Ölproduktion im Januar zum ersten Mal seit dem letzten Frühjahr von 12,0 auf 11,9 Mio. Barrel pro Tag, wie das US-Energieministerium meldete.
Bei dieser Gemengelage wollen die Spekulanten natürlich nicht abseits stehen. Sie bauten auch in der letzten Woche ihre Wetten auf steigende Ölpreise bei Brent-Rohöl und WTI-Rohöl aus und beschleunigten damit den Preisauftrieb.
Heute Morgen setzt sich diese bullische Preisstimmung in Asien fort: Bei den Handelsgesprächen zwischen China und den USA gibt es anscheinend Fortschritte; und die aktuellen Konjunkturdaten aus China fielen am Wochenende deutlich besser aus als befürchtet.
Alles in allem also eine bedenkliche Mischung von preistreibenden Faktoren. Skeptiker halten dem jedoch entgegen, dass alle diese Trends schon länger bekannt seien und deshalb eingepreist sein müssten. Ein weiterer Preisanstieg sei also möglich, aber ohne zusätzliche Verschärfungen im Ölmarkt werde jeder Rallye schon nach kurzer Zeit die Luft ausgehen.
Der erste Test für diese These steht schon heute am frühen Morgen an. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt aktuell auf 60,51 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl notiert bei 68,17 US-Dollar je Barrel. Gasöl kostet 608,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt minimal auf 0,8895 Euro. Damit steigt der Euro auf 1,1236 Dollar.
Nationaler Markt
Der deutsche Heizölmarkt startet heute stabil ins neue Quartal, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen am frühen Morgen kaum verändert gegenüber Freitag bei knapp über 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung.
Die deutschen Heizölkäufer sind im ersten Quartal mit einem blauen Auge davongekommen. Der Anstieg der Rohölpreise wurde durch mehrere Trends entschärft: Die schwächeren Margen der Raffinerien für Gasöl, also das Vorprodukt von Heizöl; die Normalisierung der Margen im Inlandsmarkt, insbesondere entlang des Rheins; und der etwas stärkere Euro.
Doch damit dürfte jetzt erst einmal Schluss sein. Jeder weitere Anstieg der Ölpreise wird wohl voll auf den Heizölpreis durchschlagen.
Die Heizölkunden bleiben zum Wochenstart aber noch recht entspannt. Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt im Moment kein Kaufsignal aus und bewegt sich im neutralen Bereich. Die Bestelltätigkeit ist dementsprechend nur auf einem mittleren Niveau.
Allerdings: Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt für die kommenden Tage eine hohe Kaufbereitschaft voraus. Dazu passt, dass knapp über 30 Prozent der Kundschaft in der täglichen Umfrage mit höheren Heizölpreisen rechnet – ein recht hoher Grad an Preispessimismus.
Die Preischarts geben im Moment nur wenig Orientierung. Der kurzfristige Preischart fällt unverdrossen. Die mittleren Fristen geben keinen klaren Trend aus. Die mehrjährigen Preiskanäle wiederum zeigen nach oben.
Was tun? Bei aller Entspannung sollte man nicht vergessen, dass der Heizölpreis für diese Jahrzeit auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren ist. Die gegenläufigen Trends, die bislang einen Anstieg der deutschen Heizölpreise gebremst haben, laufen aus. Ein deutlicher Preisanstieg wäre von nun an also jederzeit möglich. Ein starker Preisrutsch scheint jedoch unwahrscheinlich. Wer ohnehin bald bestellen muss, sollte also nicht zögern.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil