Internationaler Markt
Ein mysteriöser Angriff auf einen iranischen Tanker befeuerte Freitag Sorgen um eine erneute Eskalation am Persischen Golf. Die Ölpreise schossen in die Höhe. Nachdem Saudi-Arabien jedwede Beteiligung an dem Akt zurückgewiesen hatte, beruhigte sich die Stimmung an den Börsen. Man wendete sich dem monatlichen Report der IEA (Internationale Energie-Agentur) zu. Mit einer erneuten Abwärtskorrektur der Nachfrageprognose zeichnet er die gedämpfte globale Wirtschaftslage noch pointierter als im Vormonat. Damit konnte der vorausgegangene Preisanstieg fast vollständig annulliert werden.
Später verkündete der unberechenbare Präsident der USA einen Durchbruch bei den Verhandlungen zur Beilegung des Handelsstreits mit China. Das Kursspiel nahm erneut seinen Lauf, diesmal allerdings nur bei den Rohölnotierungen. Sie schnellten in die Höhe, wobei sie die Spitze der morgendlichen Bewegung übertrafen. Man ging mit Höchstständen ins Wochenende. Seit Wiedereröffnung der Börsen ab Mitternacht werden Gewinne abgegeben. Es sieht so aus, als erinnern sich Finanzjongleure an die Wertlosigkeit der Aussagen des Erfinders alternativer Fakten. Was bisher über den Deal bekannt ist, lässt wenig Hoffnung auf ein Ende der gebremsten Konjunktur zu.
Für den Ölmarkt heißt das: zu schwache Nachfrage, zu starke Produktion. Die Aussage steht trotz reduzierter Förderleistung der Nicht-OPEC-Anbieter. Die OPEC wird also weiter kürzen müssen, was sie demnächst mit einem starken Beschluss verkünden möchte. Die erwartete Nachfrageschwäche zu Beginn des Jahres 2020 wird aber kein Beschluss glattstellen können. Die Überversorgung dürfte eklatant werden. Das wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Ölpreisen niederschlagen.
Miese Stimmung zur Wirtschaftsentwicklung ist derzeit mehrheitsfähig. 2019 soll das schwächste Wirtschaftswachstum seit 2009 bringen. Unserem Klima würde es gut bekommen. Es gibt aber auch sogenannte Contrarians, die die Wirtschaft mittelfristig weiter auf starkem Wachstumskurs sehen.
Heute Morgen nimmt die erwähnte Gegenbewegung zum Preisanstieg von Freitag ihren Lauf. Zur Stunde ist so gut wie nichts mehr von dem Gewinn übrig. Ein seitwärts driftender Preis wäre die naheliegendste Bewegungsperspektive.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 54,06 Dollar und das Barrel Brent zu 59,77 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 588,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9075 Euro. Damit kostet der Euro 1,1017 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise nähern sich immer weiter einer Seitwärtsbewegung an, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie würde die aktuelle Marktlage in der Tat am besten repräsentieren. Perspektivisch wäre im Winter sogar ein Preisrückgang denkbar. Bis dahin kann allerdings noch viel Chaos vom globalen Führungspersonal angezettelt werden.
Die Heizöllogistik im Binnenmarkt entspannt sich. Die Lieferzeiten sind gleichwohl lang. Das Bestellaufkommen ist übersichtlich. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist wenig ambitioniert. Heizöl findet momentan wenig Interesse der Kundschaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends können Verbrauchern aktuell nur bescheidenen Mut für die Spekulation auf tiefere Preise geben. Der resultiert aus einer denkbaren Rückkehr des Abwärtstrends im kurzfristigen Bereich. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen Aufwärtskanäle vor.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Der Preis ist gut und die Lieferzeiten sind lang, zumindest im Süden Deutschlands.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil