Internationaler Markt
Nach dem steilen Einbruch der Ölpreise bis auf 66 Dollar je Barrel kommt die Trendwende nach oben in dieser Woche erstaunlich schnell. Brent-Rohöl steht heute schon wieder bei 76 Dollar je Barrel.
Eine Kombination aus der neuen Omikron-Virusvariante, der Freigabe nationaler Ölreserven und einem eher verbraucherfreundlichen OPEC-Treffen schien die Ölpreise für längere Zeit auf Tauchfahrt zu senden. Doch die Hoffnung der Ölpreisbären hielt nicht lange.
Erste Testergebnisse zeigen, dass Omikron vermutlich ansteckender ist als Delta, aber anscheinend nicht gefährlicher. Eine Zweifachimpfung plus Booster scheint einen guten Schutz zu bieten, so die erste Einschätzung von Biontech und vom amerikanischen Corona-Oberexperten Fauci. Armageddon fällt also aus und schon kehren die ersten Spekulanten an den Markt zurück.
Der Ölmarkt ist nach wie vor in einer bullischen Situation: Sehr knappe Lagerbestände, eine starke Ölnachfrage und ein selbstbewusstes Ölkartell, das gegen den Widerstand aus Washington und Peking alles versucht, den Ölpreis hoch zu halten.
Der Wochenbericht der amerikanischen Energiebehörde EIA (DOE) barg diese Woche keine großen Überraschungen und ging hinter den Virus-Schlagzeilen fast unter. Die Zahlen des Branchenverbandes API vom Vortag wurden in der Tendenz bestätigt: Ein kleiner Abbau bei den Rohölvorräten, aber andererseits kräftige Aufbauten bei Benzin und bei Heizöl/Diesel.
Das ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich, denn nach der Urlaubssaison müssen vor allem die Benzinlager wieder aufgefüllt werden. Die Heizölbestände steigen mit Blick auf den nahen Winter.
Die heimische Ölförderung scheint leicht zu steigen, so die letzten Analysen der EIA. Aber insgesamt halten sich die Schieferölfirmen noch immer zurück. Ein Boom, der die Ölpreise kräftig drücken könnte, ist nicht in Sicht, zumal der Öldurst der Amerikaner kräftig gestiegen ist. Mit 20,9 Mio. Barrel pro Tag stehen die Werte auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.
Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:
Rohöl: -3,1 Mio. Barrel (API) bzw. -0,2 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +1,2 Mio. Barrel (API) bzw. +2,7 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +3,7 Mio. Barrel (API) bzw. +3,9 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 11,7 Mio. Barrel pro Tag (0,6 Mio. über Vorjahreswert)
Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,9 Mio. Barrel pro Tag (2,0 Mio. über Vorjahreswert)
Die wenig spektakulären Zahlen hinterließen bei den Tradern keinen Eindruck. Der Ölpreis reagierte kaum. Heute blickt der Morgen vor allem auf die laufenden Atomverhandlungen mit dem Iran. Dort ist allerdings ein Durchbruch in weiter Ferne.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 72,48 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 75,90 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 653,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8830 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1322 Dollar.
Nationaler Markt
Der Heizölpreis steigt heute Morgen leicht an. Er steht aktuell im landesweiten Durchschnitt bei 82,16 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), so die Heizölpreis-Tendenz. Gegenüber dem Herbst-Tief in der letzten Woche ist Heizöl also schon wieder sichtbar teurer geworden.
Das bremst nun auch die Kauflust. Die Bestellaktivität liegt nur noch auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nur noch auf der mittleren Stufe. Das gilt in gleicher Weise für das mathematische Tiefpreissystem. Hier rutschten die Signale in den neutralen Bereich zurück.
Der Preisoptimismus der Heizölkunden bleibt dennoch relativ hoch, ist aber nicht mehr überschäumend. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten knapp über 70% der Stimmen einen erneuten Preisrutsch. Auch die Preischarts geben kein klares Bild. Kurzfristig zeigt sich zwar ein fallender Preistrend, aber dafür weist der übergeordnete Jahreskorridor jetzt wieder stabil nach oben.
Was tun? Das aktuelle Preisniveau wirkt angesichts der Marktrisiken noch immer attraktiv. Er wäre riskant, auf den nächsten Preisrutsch zu setzen.
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Quelle: esyoil