Internationaler Markt
Die globalen Ölpreise sind noch immer im Sinkflug. Gestern belasteten schlechte Konjunkturdaten aus den USA und Europa die Stimmung. Eine Rezession wird nun immer wahrscheinlicher, zumal sich der Handelskrieg mit China in die Länge zieht. Die Regierungskrise in den USA trägt ihren Teil dazu bei. Die Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten laufen auf Hochtouren. Trump schlägt fast im Stundentakt verbal um sich. Washington wirkt gelähmt.
Auch aus dem Ölmarkt kommen eher bärische News. Der wöchentliche Lagerbericht aus den USA zeigte am Mittwoch wider Erwarten einen Anstieg der Rohölbestände um 3,1 Mio. Barrel. Dafür schrumpften die Produktlager (Benzin, Diesel u.a.) um 2,6 Mio. Barrel. Die Raffinerien rüsten derzeit auf die Wintersaison um und verbrauchen daher weniger Rohöl. Kein Wunder also, dass die Bestände zulegen.
Dennoch enthielt der Bericht auch preisstützende Elemente: Die Endnachfrage ist relativ stark und die Ölförderung in den USA fiel wieder auf 12,4 Mio. Barrel pro Tag zurück. Schon seit Jahresbeginn gibt es hier wenig Bewegung. Auch die schrumpfenden Diesel/Heizöl-Mengen kamen bei den Ölhändlern gut an, da die Heizsaison gerade beginnt.
Gestern sackten die Ölpreise erneut ab, aber erholten sich am Abend wieder. Stabile Aktienmärkte halfen mit. Im Hintergrund bremsen außerdem die immer gewalttätigeren Unruhen im Irak den Preisverfall. Die als korrupt und unfähig geltende Regierung in Bagdad hat nur wenig Rückhalt in der Bevölkerung. Zudem besitzt der benachbarte Iran, der erst vor wenigen Wochen Saudi-Arabien angegriffen hatte, großen Einfluss im Land.
Die Ölexporte über die irakischen Häfen im Süden werden davon noch nicht gestört. Aber die Lage trägt bereits jetzt zur Nervosität am Persischen Golf und damit auf den internationalen Ölmärkten bei. Eine Eskalation scheint jederzeit möglich.
Trotzdem bleibt die schwache Weltwirtschaft das Hauptthema. Auch heute Morgen startet der Ölmarkt ohne Elan. Am frühen Nachmittag wird der monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA erwartet. Sollte er schwächer als erwartet ausfallen, könnten die Ölpreise erneut nachgeben.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 52,58 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 57,85 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 574,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9113 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,0971 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl wird heute erneut billiger, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Preise liegen im Durchschnitt nur noch knapp über 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit sind die Preise auf ein Niveau zurückgekehrt, das schon seit dem Frühsommer den deutschen Heizölmarkt prägt. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr waren knapp 82 Euro fällig.
Dennoch halten sich einige Kunden noch zurück. Die Kaufaktivität ist lediglich auf einem mittleren Niveau. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, erwartet auch für die nächste Zeit nur eine durchschnittliche Kaufneigung.
Der steile Abwärtstrend der Heizölpreise verzögert offenbar demnächst anstehende Bestellungen. Die tägliche Umfrage bestätigt das. Neun von zehn Stimmen erwarten weiter fallende Heizölpreise. Dieser enorme Preisoptimismus passt allerdings nur zum Teil zu den Preischarts. Noch immer zeigen die kurz-, mittel- und langfristigen Preiskorridore nach oben, wenn auch weniger deutlich als noch vor zwei Wochen.
Was tun? Der Trend der letzten Tage und die Nachrichtenlage deuten eher auf sinkende Heizölpreise. Aber der Angriff auf Saudi-Arabien vor wenigen Wochen erinnerte an die Risiken, die jederzeit einen plötzlichen Preissprung nach oben auslösen können. Wer demnächst Heizöl kaufen muss, sollte angesichts des moderaten Preisniveaus also nicht abwarten. Wer Zeit hat, kann auf die Schwäche im Ölmarkt spekulieren und kurzfristige Krisen aussitzen.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil