Internationaler Markt

Die Ölpreise beginnen den Tag bei 64,80 Dollar je Barrel. Die Marktlage hat sich nach dem starken Kursrutsch in der ersten April-Hälfte vorerst beruhigt. Extreme Kursschwankungen waren gestern zum Start in die neue Handelswoche ausgeblieben.

Trumps konfrontative Handelspolitik und die damit einhergehenden Sorgen vor einer weltweiten Rezession und einem deutlichen Rückgang der Ölnachfrage bleiben allerdings das beherrschende Thema. Passend dazu hat die OPEC gestern in ihrem aktuellen Monatsbericht die Schätzungen zur globalen Nachfrage nach unten korrigiert. Das Ölkartell geht davon aus, dass der Ölbedarf rund um den Globus sowohl im laufenden als auch im nächsten Jahr niedriger ausfallen wird als noch im Vormonatsbericht angenommen. Bereits die EIA hatte in ihrem Report letzte Woche von einer schwachen Nachfrage bei starker Angebotslage gesprochen.

Allein die Diskussionen über eine mögliche Anpassung des Preisdeckels für russisches Öl gaben den Ölfutures gestern leichten Auftrieb. Die G7-Staaten und Großbritannien überlegen offenbar, die Preisobergrenze von derzeit 60 Dollar abzusenken. Ihr Ziel ist es, die Wirksamkeit der Maßnahme im Umfeld von inzwischen deutlich gesunkenen internationalen Ölpreisen aufrecht zu erhalten. Daten der internationalen Nachrichtenagentur Bloomberg sollen beweisen, dass russisches Öl seit dem Preisrutsch auch wieder über westliche Tanker und Versicherungen auf die Reise geschickt wurde.

Auch wenn die US-Regierung mit temporären Zollausnahmen für Elektronikartikel – auch aus China – sowie einer auf 90 Tage befristeten Absenkung der Zölle auf zehn Prozent für einige Länder die Nervosität der Märkte abmildern konnte, so bleiben die Marktteilnehmer in Habachtstellung. Der Ausgang der gerade erst aufgenommen Zollverhandlungen ist völlig offen. Sicher ist lediglich: Ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China würde die gesamte Weltwirtschaft beeinträchtigen – zu eng sind die globalen Lieferketten verflochten, zu groß ist die gegenseitige Abhängigkeit.

Die Öl-Notierungen starten heute nur leicht über den Werten von gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 61,49 Dollar. Brent kostet 64,84 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 613,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8811 Euro. Damit ist der Euro für 1,1344 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben sich in den letzten Tagen auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 89,70 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).

Der Run auf Heizöl ist abgeebbt. Das Bestellaufkommen ist durchschnittlich, während die Hoffnung der Heizölkunden auf einen weiteren Preisrückgang in der Lesereinschätzung mit 78 Prozent recht stark ausgeprägt bleibt.

Dennoch – wer derzeit eine Preisanfrage auf der esyoil-Plattform stellt, greift auch zu. Das belegt das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das eine hohe Kaufbereitschaft anzeigt.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer Platz im Tank hat, kann jetzt von vergleichsweise günstigen Heizölpreisen profitieren. Der Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt dürfte allerdings auch weiterhin preisdämpfend wirken. Abhängig von der Nachrichtenlage sind Schwankungen dabei jederzeit möglich. Nachdem Donald Trump in seiner aggressiven Handelspolitik etwas zurückgerudert ist, haben sich die Märkte zwar etwas beruhigt, doch eine wirkliche Lösung der Konflikte ist noch nicht in Sicht.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil