Internationaler Markt
Nach der wochenlangen Talfahrt erholen sich die internationalen Ölpreise. Heute Morgen kletterten sie leicht über die Marke von 60 Dollar je Barrel. Noch ist unklar, ob es sich nur um eine technische Gegenbewegung handelt, aber selbst spekulativ eingestellten Tradern kommt der massive Preisrückgang wohl allmählich übertrieben vor. Aber die Meinung ist wie üblich geteilt: Während die einen davon ausgehen, dass das Corona-Virus und seine Folgen jetzt vollständig eingepreist sind, verweisen andere auf die schrumpfende Ölnachfrage in China.
Erste Schätzungen über den Nachfrageausfall in China liegen bei etwa 0,3 Mio. Barrel pro Tag im ersten Quartal. Das setzt voraus, dass der Flugverkehr in China im gesamten Quartal um 50% einbricht. Das ist eine gewagte Annahme, da die Reisebeschränkungen erst ein paar Tage in Kraft sind und sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen anscheinend stabilisiert.
In China geht es heute mit den Aktienkursen erst einmal steil bergab. Das liegt jedoch daran, dass die Neujahrsfeiertage enden und erstmals auf die Virus-Folgen reagiert werden kann. Die kalendarischen Besonderheiten im Reich der Mitte führen westliche Beobachter immer wieder aufs Glatteis. Viele Journalisten haben die landesweit menschenleeren Straßen einseitig auf die Angst vor dem Virus zurückgeführt. Tatsächlich war es überwiegend ein Spiegelbild der arbeitsfreien Feiertage.
Die westlichen Märkte preisen das Virus dagegen schon seit letzter Woche ein. Als Brent-Rohöl unter 60 Dollar je Barrel sank, läuteten wie üblich die Alarmglocken bei der OPEC. Jetzt wird offen über zusätzliche Förderkürzungen gesprochen. Das verfehlte nicht seine Wirkung auf den Ölpreis. Auch hilft die Exportkrise in Libyen, die nach wie vor 1,0 Mio. Barrel Rohöl pro Tag vom Markt fernhält.
Gestern Abend stützten zudem die Vorabschätzungen des US-Branchenverbandes API den Markt. Demnach fielen die Rohölvorräte in der letzten Woche um 4,3 Mio. Barrel. Der Markt hatte hingegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Heute Nachmittag kommen wie üblich die offiziellen Vorratsdaten vom US-Energieministerium.
Am heutigen Morgen startet der europäische Ölhandel mit kräftigen Aufschlägen in den Tag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 54,15 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,24 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 530,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9083 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1007 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen heute Morgen stark an, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Notierungen liegen nur noch knapp unter 60 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der Heizölmarkt spiegelt damit die Trendwende bei den internationalen Rohölpreisen wider.
Der enorme Preiseinbruch der letzten Wochen hat eine Bestellaktivität auf Rekordniveau ausgelöst. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht auf der höchsten Stufe. Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt für alle Regionen grünes Licht und rät zum Kauf.
Der Preisoptimismus der Kunden geht jedoch allmählich zurück. Nur noch 78% der Stimmen setzen in der tagesaktuellen Umfrage auf weiter fallende Preise. Das ist noch immer recht hoch, aber weniger als in den Tagen zuvor.
Die Preischarts zeichnen hingegen ein unverändert günstiges Bild. Der Preiskorridor fällt in der kurzen wie auch in der mittleren Frist. Nur in der langen Perspektive seit 2017 ist ein ansteigender Preistrend erkennbar.
Was also tun? Die Heizölpreise sind auch nach der heutigen Gegenbewegung auf einem sehr attraktiven Niveau. Es gibt keinen Grund abzuwarten, zumal sich der Aufwärtstrend jederzeit beschleunigen könnte.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil