Internationaler Markt
Die Ölpreise sind gestern gestiegen. Brent-Rohöl steht bei 73,80 Dollar je Barrel. Auslöser waren Spekulationen von Finanzjongleuren und die erwartete Verschiebung der OPEC-Plus-Förderanhebung.
Morgen dürfte die OPEC-Plus endlich die Katze aus dem Sack lassen und verkünden, ob und für wie lange sie die Anhebung ihrer Fördermengen auf Eis legen wird. Bereits zweimal hat sie aufgeschobenen – bislang jeweils um einen Monat. Jetzt gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass mehr Öl aus OPEC-Plus-Quellen frühestens ab dem zweiten Quartal 2025 auf den Markt strömen wird. Das preiste man am internationalen Ölmarkt gestern ein.
Möchte die Allianz die weltweiten Ölpreise im eigenen Interesse stabil halten, dann kann sie sich keine andere Entscheidung leisten. Ursprünglich wollte die OPEC-Plus bereits ab Oktober die freiwilligen Förderkürzungen in Höhe von 2,2 Millionen Barrel pro Tag (B/T) schrittweise zurücknehmen. Insgesamt nimmt sie derzeit 5,86 Millionen B/T vom Markt. Die Internationaler Energieagentur (IEA) hatte in ihrem letzten Monatsberichtprognostiziert, dass der Angebotsüberschuss über 1 Million B/T liegen dürfte, auch wenn die OPEC-Plus ihre Förderkürzungen in vollem Umfang beibehalten sollte.
Auch wenn die US-Regierung ihre Sanktionen gegen den Iran gestern noch einmal verschärfte und Marktbeobachter davon ausgehen, dass Donald Trump diesen Kurs nach Amtsantritt im Februar umgehend fortführen wird, sollte reduzierte Ölexporte aus dem Iran den Überschuss am globalen Ölmarkt kaum annullieren können. Dafür werden allein die erwarteten Angebotssteigerungen von Ländern außerhalb der Allianz sorgen.
Und selbst die OPEC-Länder sollen nach aktuellen Schätzungen ihre Rohölproduktion im November erneut gestiegen haben. Die zwölf Mitglieder kamen danach im vergangenen Monat auf 27,02 Millionen B/T. Verglichen mit den geschätzten Zahlen für Oktober sind das 120.000 B/T mehr. Das soll vor allem an einer höheren Produktion in Libyen liegen. Das Land fährt seine Fördermengen noch immer, nachdem diese im September extrem eingebrochen waren. Grund war eine Blockade der Ölanlagen wegen eines politischen Streits. Libyen beteiligt sich nicht an den Kürzungen der OPEC-Plus. Die Vereinten Arabischen Emirate und der Irak hingegen schon. Beide Länder haben den Schätzungen zufolge ihre Kürzungsvorgaben verfehlt.
Die Notierungen bewegen sich nach ihrem gestrigen Anstieg heute Morgen zunächst seitwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 70,03 Dollar. Brent kostet 73,79 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 672,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9526 Euro. Damit ist der Euro für 1,0495 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise beenden ihren jüngsten Abgang und ziehen zur Stunde an. Sie bilden damit den gestrigen Anstieg am internationalen Ölmarkt ab.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen Durchschnittspreis von rund 94,10 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). Schauen wir auf den bisherigen Jahresverlauf, handelt es sich um einen recht moderaten Stand und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist Heizöl aktuell günstiger.
Die Heizölnachfrage hat sich leicht belebt, während die Hoffnung auf niedrigere Preise etwas zurückgegangen ist. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 77 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Behalten sie dabei jedoch auch im Blick, dass die Heizölpreise sich ab 1. Januar 2025 wegen der höheren CO2-Abgabe um 3,2 Cent verteuern werden.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil