Internationaler Markt
Die Ölpreise mäandern weiter ohne große Veränderungen vor sich hin. Das aktuelle Niveau liegt knapp unter der 60-Dollar-Marke, die bei vielen Händlern als eine Art Gleichgewichtspreis gilt.
Auf der einen Seite macht sich beim Brexit und beim Handelskrieg zwischen den USA und China etwas Optimismus breit. Das stabilisiert den Ölpreis. Ein Text für einen „Phase 1“-Deal mit Peking soll im nächsten Monat unterschriftsreif sein, meldet das Weiße Haus.
Allerdings wirkt der Hausherr in Washington im Moment kaum noch zurechnungsfähig. Ein Treffen Trumps mit der Oppositionsführerin Pelosi endete mit wüsten verbalen Entgleisungen. In dieser Verfassung scheint ein Abkommen mit den empfindlichen Chinesen fraglich. Ohne Deal jedoch kein Aufatmen der Weltwirtschaft und weitere Abwärtskorrekturen bei der Ölnachfrage.
Auch anderswo auf der Welt wirkt die US-Regierung zunehmend orientierungslos. Der hastige Rückzug in Nordsyrien wird zu einem Desaster, das möglicherweise den IS wiederbelebt. Die Folgen könnten auch den Ölmarkt treffen, falls der Nordirak in den Strudel der Kämpfe hineingezogen wird.
Der Iran wiederum kann zumindest einen kleinen Teil seiner Exporte trotz der US-Sanktionen durchführen. Chinesische Ölhändler nutzen die wohl erheblichen Rabatte, die Teheran anbietet, und lassen die Tanker mit ausgeschaltetem Transponder nach Asien fahren. Zusätzliche Mengen verlassen das Land über den Irak.
Der ohnehin zaghafte Optimismus im Ölmarkt erhielt gestern einen weiteren Dämpfer. Wie immer meldete gestern Abend der Branchenverband API seine Schätzungen zu den wöchentlichen US-Öllagerbeständen. Demnach stiegen die Rohölvorräte in der letzten Woche extrem stark um 10,5 Mio. Barrel. Das wäre der stärkste Anstieg seit fast drei Jahren. Die Produktlager fielen demnach nur um knapp 4 Mio. Barrel.
Allerdings ist das nur eine Umfrage des Verbandes. Die genaueren Daten kommen heute Nachmittag aus dem US-Energieministerium.
Trotzdem ist die Stimmung erst einmal dahin. Die Preise für das Nordseeöl Brent sanken unter die Marke von 59 Dollar je Barrel. Unter 60 Dollar gilt Öl jedoch als „billig“ und die ersten Käufer melden sich zurück. Vorläufig wird es also weiter seitwärts gehen.
Heute Morgen steht die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 52,91 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 58,96 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 586,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9032 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1071 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl legt am frühen Morgen nur minimal zu, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Schon seit Beginn der Woche kostet Heizöl im Durchschnitt knapp 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Schwankungen sind gering.
Die ruhige Situation bei moderaten Preisen wirkt offenbar attraktiv. Der Markt ist recht lebendig geworden. Das könnte noch eine Zeitlang so weitergehen, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine hohe Kaufneigung bei den Interessenten.
Dabei setzen viele auf noch etwas niedrigere Heizölpreise. Etwa 4 von 5 Stimmen (81%) in der tagesaktuellen Umfrage rechnen mit fallenden Preisen. Der Optimismus ist also stark ausgeprägt.
Die Preischarts sind hingegen zwiegespalten. Kurzfristig hat sich ein steiler Abwärtstrend herausgebildet. Mittel- und langfristig zeigt der Preistrend jedoch nach oben.
Was also tun? Der Winter naht. Wer ohnehin bald Heizöl kaufen muss, sollte nicht abwarten, zumal die Heizölpreise vor einem Jahr über 20 Prozent höher lagen. Wer spekulieren will, kann auf einen weiteren Preisrückgang setzen, denn der Ölpreis wirkt anfällig für eine weitere Abwärtskorrektur. Aber der Nahe Osten ist ein Pulverfass! Es ist jederzeit eine Trendwende nach oben möglich, wie die iranischen Angriffe auf Saudi-Arabien im letzten Monat demonstriert haben.
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Quelle: esyoil