Internationaler Markt

Seit Amtsantritt des unberechenbaren Präsidenten sinken die Ölpreise. Der Umstand ist Teil des Versprechens vom starken Amerika an zurückgelassene Bevölkerungsschichten. Bis in den März hinein verstetigte sich der Preisrückgang. Dann kam es zu einem veritablen Absturz. Trump hat zu einem weltumspannende Handelskrieg geblasen, bei dem kein Land ohne wirtschaftlichen Schaden bleiben wird, auch nicht die USA. Am Siedepunkt des aufbrausenden Chaos fingen rationale Stimmen die Stimmung ein und sorgten für eine partielle Rücknahme der Verluste. Die verlustprovozierende US-Politik erreichten die Stimmen allerdings nicht. Diese Politik wirkt nach innen wie nach außen fort und gibt wenig Anlass für eine Umkehr des abwärts gerichteten Preistrends am Ölmarkt.

Natürlich ist der Abgang keine stetige Angelegenheit mehr. Im Gegenteil, viel Chaos erzeugt hohe Wellen und die entstehen nicht nur durch exorbitante Handelszölle. In Moskau und Kiew werden von diplomatischen Kenntnissen befreite Friedensvermittlungen ausprobiert. Gleiches gilt für den Gaza-Krieg. Erfolge zeigen sich bis heute nicht. Selbst ein Waffenstillstand in Gaza erwies sich als Chimäre.

Mit dem Iran wollen die USA nun einen Rahmen für ein neues Atomabkommen ausarbeiten. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi sowie der US-Sondergesandte Steve Witkoff äußerten nach mehreren Treffen ganz diplomatisch Zuversicht. Noch herrscht allerdings Ungewissheit über die genauen Ziele der USA. Details eines Rahmens sollen morgen auf Expertenebene geklärt werden, um die Ergebnisse kommenden Samstag von den Chefs bewerten zu lassen. Besonders strittig bleibt die US-Forderung nach einem vollständigen Stopp des iranischen Atomprogramms. Diese Bedingung lehnt der Iran mit Verweis auf die zivilen Zwecke des Programms strikt ab. Teheran signalisiert jedoch Bereitschaft zu begrenzten Zugeständnissen, wenn im Gegenzug Sanktionen gelockert werden. Das kann sich positiv auf das globale Ölangebot auswirken und eine mögliche Preissteigerungen drosseln.

Dass solche Überlegungen stichhaltig sind, darf aktuell aber bezweifelt werden. Die Ölpreise werden derzeit in erster Linie durch Trumps Streit mit Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank (Fed), bewegt. Die Finanzwelt erkennt darin einen Angriff auf die Unabhängigkeit der Institution. Der US-Präsident wirft Powell vor, durch seine zögerliche Zinspolitik die US-Wirtschaft zu gefährden. Er fordert schnelle Zinssenkungen, insbesondere angesichts der Folgen seiner eigenen Zollpolitik. Die Fed hingegen warnt vor einer vorschnellen Lockerung, da die Inflation nach wie vor über dem Zielwert liegt und durch neue Zölle weiter zu steigen droht. Analysten befürchten eine institutionelle Krise, sollte die Unabhängigkeit der Notenbank weiter untergraben werden. Bei der kommenden Zinssitzung in zwei Wochen rechnen Experten derzeit nicht mit einer Änderung des Leitzinses. Fed-Vertreter betonen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle noch nicht vollständig abschätzbar seien. Eine Eskalation durch den unberechenbaren Präsidenten liegt in der Luft. Sie würde die Lage an den Finanzmärkten verschärfen.

Gestern sorgte der Streit für tiefere Ölpreise und stürzende Aktienindizes, wobei letzte deutlich stärker betroffen waren. Heute Morgen werden die gestrigen Verluste an den Ölbörsen weitgehend annulliert. Die Notierungen suchen weiterhin nach Richtung. Die dürfte eher abwärts als aufwärts weisen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,82 Dollar und das Barrel Brent zu 67,14 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 626,50 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8692 Euro. Damit kostet der Euro 1,1505 Dollar.

Nationaler Markt

Seit Tagen bewegen sich die Heizölpreise seitwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Vor deutlichen Preissteigerungen werden sie durch den fallenden Dollar geschützt. Der steht im Vergleich zum Euro mittlerweile so tief wie seit November 2021 nicht mehr. Die Seitwärtsbewegung ist in diesen Tagen das Basisszenario. Die Trendkanäle weisen allerdings in allen für den Kauf relevanten Zeitbereichen mehr oder weniger stark abwärts. Diese Richtung wird möglicherweise bald wieder aufgenommen.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist nach Ostern wieder angesprungen. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird ebenfalls hoch gehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind definitiv im kaufbaren Bereich. Wer keinen sicheren Vorrat mehr im Tank hat, sollte beherzt ordern. Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil