Internationaler Markt
Der Höhenflug der Ölpreise lief gestern aus, während die Aktienmärkte weiter zulegen konnten. Im Moment kämpft Brent-Rohöl wieder um die 40-Dollar-Marke. Unter dem Strich hat sich seit gestern wenig getan.
Noch immer sind zahlreiche US-Wahlbezirke damit beschäftigt, die Stimmen auszuzählen. In Georgia gingen einige Wahlhelfer rechtzeitig zum Abendessen nach Hause, während der Rest der Welt in atemloser Spannung auf die nächsten Zahlen wartet. An der Gesamtlage hat sich wenig geändert. Wenn es keine großen Überraschungen gibt, wird Herausforderer Biden die Wahl gewinnen. Ein Sieg in Pennsylvania würde genügen, oder eine Kombination aus zwei anderen Bundesstaaten.
Das Trump-Team wirft immer wieder verbale oder juristische Nebelkerzen, muss aber ansonsten wie der Rest der Nation einfach abwarten. Präsident Trump hielt in der Nacht eine wirre Ansprache. Mehrere Fernsehsender stoppten daraufhin die Übertragung. Sein Sohn Donald Trump Jr. fordert auf Twitter zum „Totalen Krieg“ auf, um an der Macht zu bleiben. Aber selbst glühende Trump-Anhänger wirken mittlerweile verunsichert, da sie je nach Bundesstaat „Count the Votes“ oder „Stop the Count“ skandieren sollen – je nachdem, ob Trump gerade vorn oder hinten liegt.
Das Land bleibt jedoch bemerkenswert ruhig. Von kleineren Protesten und Unregelmäßigkeiten abgesehen, läuft die Wahl ungestört und regelkonform ab. Die Märkte honorieren das mit Kursgewinnen. Der Dollar verlor in den letzten Tagen nur leicht an Wert.
Für den Ölmarkt bedeutet die Ruhe jedoch die Rückkehr zur üblichen Preisschwäche. Die USA melden erneut Negativrekorde bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen. Mehr als 1000 Tote sind täglich zu beklagen. Ein neues Konjunkturpaket ist derweil nicht in Sicht. In Europa wiederum lähmt der Lockdown weite Bereiche des öffentlichen Lebens – und damit auch der Ölnachfrage.
Selbst die Ölkonzerne müssen zu ungewohnten Maßnahmen greifen. Shell wird eine Raffinerie in Louisiana endgültig schließen, da sich trotz monatelanger Bemühungen kein Käufer gefunden hat. BP verkauft das Londoner Gebäude, in dem sich die Konzernzentrale befindet. Überall sind Massenentlassungen geplant.
Auch die OPEC steht unter Druck. Die ursprünglich für Januar geplante Rücknahme von Förderkürzungen scheint endgültig vom Tisch. Stattdessen werden nun sogar Verschärfungen diskutiert. Ende November trifft sich das Kartell, um das weitere Vorgehen zu beschließen.
Am frühen Morgen blicken die Ölhändler erneut Richtung USA. Die Notierungen sind gegenüber gestern Morgen nahezu unverändert. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 38,45 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 40,59 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 328,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8441 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1844 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben heute leicht nach. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen bundesweiten Durchschnitt von 37 bis 38 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Etwas schwächere Rohölpreise und ein starker Euro sind die ausschlaggebenden Faktoren.
Der deutsche Heizölmarkt bleibt überdurchschnittlich aktiv. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass die Preise Anfang nächsten Jahres einen großen Sprung nach oben vollführen werden (CO2-Abgabe, höhere MwSt., siehe „Spartipp“ unten im Text).
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt daher auf der zweithöchsten Stufe, weitgehend unabhängig von der aktuellen Preislage.
Der Preisoptimismus ist auf einem moderaten Niveau. Etwa drei Viertel der Voten erwarten fallende Heizölpreise. Das sind deutlich weniger als in der Vorwoche. Blickt man auf die Preischarts, gibt es jedoch allen Grund zum Optimismus: Die kurz-, mittel- und langfristigen Preiskorridore weisen stabil nach unten.
Was also tun? Nach wie vor gilt, dass die Verbraucher den Kalender im Blick behalten sollten. Der Preissprung um ca. 25 Prozent am 1. Januar lässt sich nur umgehen, wenn die neue Lieferung bis dahin im Tank ist.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.
Quelle: esyoil