Internationaler Markt
Die Ölpreise ziehen wieder an. Das Pendel schlägt an diesem Morgen in Richtung der preistreibenden Impulse aus. Die Trader reagieren dabei auf ein ganzes Bündel von Nachrichten: Im Zuge der erneuten Verunreinigung der Druzhba Pipeline, die russisches Öl nach Europa liefert, hat eine erste Raffinerie ihre Abnahme gestoppt. Auch soll Russland seine Ölförderung bereits in den ersten Julitagen gedrosselt haben. In den USA sollen die Rohölreserven in der abgelaufenen Woche drastisch gesunken sein. Der Branchenverbandes API beziffert den Rückgang auf gut 8 Millionen Barrel.
Dass die BP einen ihrer Tanker aus Furcht vor einer Vergeltungsaktion des Irans nicht in die Straße von Hormus einfahren lässt, bringt an den Ölbörsen die Störungsanfälligkeit von Transporten durch das Krisengebiet noch stärker ins Bewusstsein und stützt die Ölpreise ebenfalls. Neben den Risiken der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten preisen die Händler heute erstmals mögliche Störungen der Ölproduktion an der US-Küste ein. Es wird immer wahrscheinlicher, dass sich ein Tropensturm im Golf von Mexiko zusammenbraut. Dieser würde nach derzeitiger Einschätzung der Meteorologen über wichtige Ölanlagen hinwegziehen. Die Raffinerien müssten dann aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden.
Preisdämpfende Meldungen gibt es zwar vom EIA-Monatsbericht, doch diese können sich bislang nicht durchsetzen. Die Statistikbehörde im US-Energieministerium hat ihre Prognosen zum Nachfragewachstum erneut gedrosselt und zeichnet damit ein wesentlich komfortableres Bild der Marktlage in diesem Jahr.
Die Themen heute und in der zweiten Wochenhälfte: die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die Monatsberichte von OPEC und IEA sowie die Geldpolitik in den USA. Die Entwicklung der Iranpolitik bleibt ebenso im Blickfeld der Trader.
Die Konjunktursorgen, die zu Wochenbeginn die Preise noch dämpften, treten aktuell in den Hintergrund, können allerdings jederzeit wieder hervorkommen und ihren Einfluss ausüben. Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen fester als gestern früh mit steigender Tendenz. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 58,66 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 64,81 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 583,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen mit 0,8920 Euro nur etwas mehr als gestern. Damit kostet der Euro 1,1208 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise richten sich nach dem internationalen Ölmarkt und ziehen an. Die Abwärtstrends für die nahe und mittelfristige Zukunft bleiben in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz dennoch bestehen. Der Durchschnittspreis steht im Binnenland heute Morgen bei 65,50 Euro pro 100 Liter (3000-Liter-Lieferung).
Unter den Heizölkunden, die noch auf bessere Preise spekuliert haben, obwohl ihr Tank demnächst eine Füllung braucht, kommt bei jeder Aufwärtsbewegung Zugzwang auf. So dürften sie heute zu den Bestellern zählen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten nichtsdestotrotz 80 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Preistrends machen noch immer Mut. Im kurzfristigen Zeitraum (3 Monate) weist der Trendkanal steil abwärts. Die 6-Monats- und 12-Monatsansicht sprechen ebenfalls für sinkende Preise. Langfristig (3 und 5 Jahre) prognostizieren die Charts steigende Preise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht, sollte bestellen. Wer ausreichend versorgt ist und gern spekuliert, kann noch immer auf bessere Preise setzen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil